Das Carsch-Haus ist fast schon leer gekauft

Nur noch das Erdgeschoss des Warenhauses ist geöffnet. Der Schlussverkauf endet aber erst, wenn das letzte Teil verkauft ist.

Das Carsch-Haus ist fast schon leer gekauft
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Seit Ende Dezember lockt das Carsch-Haus in der Altstadt mit großzügigen Rabatten. Nachdem das Weihnachtsgeschäft vorüber war, begann der Räumungsverkauf. Mit großen Schildern in grellen Farben werden die Preiserlasse in den Schaufenstern beworben. Und beim Betreten der Verkaufsräume wird schnell deutlich, dass der Verkauf schon seit mehr als einem Monat läuft — denn die meisten der fünf Etagen sind nicht mehr zugänglich, nur noch im Erdgeschoss gibt es etwas zu kaufen. Die Restbestände reichen von Kleidung, Dessous und Schuhen über Deko und Schmuck bis hin zu Küchenartikeln und Kissen. Außerdem gibt es für die nächsten paar Tage noch ein Karnevalssortiment mit verschiedenen Kostümen und Accessoires.

Vor den Garderoben bilden sich Schlangen, viele Kunden haben gleich fünf oder mehr Kleidungsstücke zur Anprobe auf dem Arm. Einzelgänger, Paare und auch ganze Familien sind auf der Suche nach einem passenden Einkauf. Die meisten Kunden hoffen darauf, in den verbliebenen Beständen auf ein Schnäppchen zu stoßen. Auch Birgit Mueller ist eher zufällig auf den Räumungsverkauf aufmerksam geworden: „Ich war in der Stadt unterwegs und habe dann die Hinweise in den Schaufenstern gesehen. Ich habe hier eine Hose und zwei sehr schöne Oberteile gefunden.“

Mitarbeiter Marcel Waldmüller bestätigt, dass der Räumungsverkauf noch einmal mehr Kunden in das Geschäft lockt. „Wir merken, dass gerade an den Nachmittagen sehr viel los ist“, sagt er. „Uns Angestellten macht es natürlich immer mehr Spaß, wenn mehr Kunden da sind.“ Nach dem Umbau werden die knapp 60 Angestellten übernommen. Sie sollen dann in ähnlichen Arbeitsbereichen in dem neuen Outlet-Geschäft oder in einer der Kaufhoffilialen unterkommen.

Der Räumungsverkauf ist notwendig, um die noch vorhandenen Bestände zu verkaufen und den geplanten Umbau des traditionsreichen Warenhauses in ein Outlet-Center der Nobel-Kette „Saks off 5th“ zu ermöglichen. „Wir werden so lange geöffnet haben, bis wir keine Waren mehr anbieten können. Dann wird das Haus wegen des Umbaus vorübergehend geschlossen, bevor es im Sommer wiedereröffnet wird. Auf allen fünf Etagen werden dann wieder Waren angeboten werden“, sagt Marcel Waldmüller. Von dem Umbau ausgeschlossen ist die Home-Abteilung des Kaufhofs im Kellergeschoss, die auch weiterhin zugänglich ist. Nach dem Umbau weiterhin erhalten bleiben soll außerdem der Gastro-Bereich im Untergeschoss.

Für die Kunden bedeutet der Umbau im Moment zwar ein deutlich reduziertes Angebot, in dem nur noch Restposten zu finden sind, dafür aber auch einen Preiserlass von 70 Prozent auf fast alle Waren. Dieser Rabatt lockt nicht nur die üblichen Kunden, sondern auch den ein oder anderen Schnäppchenjäger an.

Wie lange der Räumungsverkauf noch laufen wird, lasse sich schwer sagen. Einige Tage wird es mit dem Rummel im Carsch-Haus noch weitergehen, bevor es erst einmal für den Umbau geschlossen wird — und sich ab Sommer neu präsentiert.

Bei den meisten Kunden kommen die Pläne für ein Outlet-Geschäft der Marke „Saks off 5th“ gut an.

Sie wollen erst einmal die Neueröffnung abwarten, bevor sie ein Urteil fällen. Trotzdem klingt in vielen Kommentaren Wehmut an, dass das traditionsreiche Haus in seiner ursprünglichen Form schließen wird.

Viele Kunden wissen auch noch nicht genau was sie sich unter der neuen Nobel-Modekette vorstellen sollen, zumal der Betreiber noch nicht verraten hat, welche Marken denn genau im Sortiment des Outlets zu finden sein werden.

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