Sternwartschule wird 50 Christine Schilmar: „Ich wünsche mir mehr Zeit für jedes Kind“

Sternwartschule wird 50. Interview mit der kommissarischen Leitern Christine Schilmar.

Sternwartschule wird 50: Christine Schilmar: „Ich wünsche mir mehr Zeit für jedes Kind“
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Am Samstag wird in Bilk groß gefeiert: Die Sternwartschule Im Dahlacker wird 50. Die WZ sprach mit Christine Schilmar (44), der kommissarischen Schulleiterin, über die bedeutendsten Ereignisse in den vergangenen 50 Jahren, wiederkehrende Herausforderungen und Wünsche für die Zukunft.

Frau Schilmar, wie sah die Schullandschaft 1967 aus?

Christine Schilmar: 1966/1967 wurde die Schule zunächst einmal als Volksschule gegründet. 1968/1969 wurde sie dann erst zur Gemeinschaftsgrundschule Im Dahlacker. Unserer Chronik konnte ich entnehmen, dass es auch damals schon Lehrermangel, Raumnot und große Klassen gab. Das scheinen immer wiederkehrende Herausforderungen zu sein.

Auch an Ihrer Schule aktuell?

Schilmar: Wir haben das Glück, dass uns die Probleme nicht ganz so stark betreffen.

Sie verzeichnen steigende Anmeldezahlen. Warum wählen Eltern gerade die Sternwartschule für ihre Kinder aus? Worin unterscheidet sich von anderen Grundschulen?

Schilmar: Ich denke, was die Schulqualität betrifft, sind alle Bilker Grundschulen gut aufgestellt und unterstützen sich gegenseitig. An der Sternwartschule legen wir verstärkt Wert auf die Persönlichkeitserziehung der Kinder und sind diesbezüglich verschiedene Kooperationen im Stadtteil eingegangen. Es gibt Projekte wie beispielsweise mit dem Impulz-Theater, bei denen es beispielsweise um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg geht und darum, dass die Kinder das Selbstvertrauen erlangen, den Schulweg allein zu gehen. Wir pflegen eine Kooperation mit dem gegenüberliegenden Wohnpark für Senioren. Dabei steht ein respektvoller Umgang von Jung und Alt im Vordergrund. Und wir haben stets ein Motto des Monats, das die Kinder mitbestimmen. Zuletzt war es der Wunsch der Kinder, auf saubere Toiletten zu achten.

Nehmen wir an, Sie hätten drei Wünsche frei. Was wünschen Sie sich für Ihre Schule?

Schilmar: In erster Linie würde ich mir mehr Raum und Zeit für jedes Kind wünschen, um noch individueller auf jedes Kind eingehen zu können. Ich würde mir mehr männliche Lehrer für die Kinder wünschen. Wir haben keinen einzigen Lehrer im Kollegium, dabei sind Erziehung und Bildung gemeinsame Aufgaben. Und ich wünsche mir eine weiterhin so aktive Schulgemeinschaft.

Welche Ereignisse waren die bedeutsamsten in 50 Jahren Sternwartschule?

Schilmar: Ein wichtiges Ereignis war auf jeden Fall die Umstellung auf den offenen Ganztag im Jahr 2004. Dadurch ist die Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort vieler Kinder geworden. Ein feierliches Ereignis, das berichten ältere Kolleginnen, war auch 1991 die Benennung der Schule nach der Sternwarte, die sich von 1843 bis 1946 in Bilk befand.

Und wie wird am Samstag der 50. gefeiert?

Schilmar: Die Jubiläumsfeier wird mit dem Stadtteilchor eröffnet, an dem verschiedene Bilker Grundschulen und Realschulen unter der Chorleiterin Christiane Sauer beteiligt sind. Unsere Schule wird die Sternwart-Hymne singen, die ein Vater für uns geschrieben hat. Sehr gespannt bin ich auch auf den Mitmachzirkus und den Flashmob, den die Kinder geprobt haben. Und ich freue mich auf die ehemalige Schulleiterin Frau Günther, die die Sternwartschule von 1986-2008 mit viel Schwung geleitet hat und extra zum Schulfest mit ihrem Mann aus Österreich anreist.

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