Gericht Chakra-Arzt: 30.000 Euro für das Opfer

67-jähriger Mediziner hatte die Frau zweimal missbraucht.

Düsseldorf. Neben den normalen Behandlungen in seiner Praxis bietet ein Arzt (67) auch die esoterische Chakra-Behandlung an, um Schmerzen zu lindern. Eine 42-Jährige ließ sich darauf ein. Doch dabei hatte der Mediziner sie zweimal sexuell missbraucht, indem er seine Patientin in den Intimbereich fasste und mit den Fingern in sie eindrang. Am Dienstag wurde er dazu verurteilt, der Frau 30 000 Euro Schmerzensgeld zu zahlen. Außerdem kassierte der 67-Jährige eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung.

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten. Er habe die 42-Jährige nur mit den Fingerkuppen berührt, um „Christus-Energie“ fließen zu lassen. Dass er am Ende der Chakra-Behandlung einen roten Kopf hatte, sei darauf zurückzuführen, dass die Frau stark übergewichtig sei. Es habe großen Kraftaufwand erfordert, sie in den richtige Position zu legen.

Die Taten liegen schon fünf Jahre zurück. Erst nach einer Psychotherapie hatte sich das Opfer entschlossen, Anzeige gegen den Arzt zu erstatten. Die 42-Jährige leidet bis heute an den Folgen des Missbrauchs. Der Staatsanwalt hatte ein Berufsverbot gefordert. Doch der Amtsrichter hielt das hohe Schmerzensgeld für die bessere Strafe. si

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