Carlsplatz: „Vandalismus auf dem Markt ist dramatisch“

Nachts treffen sich junge Altstadtbesucher dort zum „Vorglühen“. Fast jede Nacht kommt es zu Sachbeschädigungen.

Carlsplatz: „Vandalismus auf dem Markt ist dramatisch“
Foto: David Young

Düsseldorf. „Vandalismus hatten wir immer schon mal. Aber so schlimm wie jetzt war es noch nie“, sagt der Carlsplatz-Geschäftsführer Heiner Röckrath, Der Mann weiß, wovon er redet, denn er kennt den Wochenmarkt von Kindesbeinen an. Seit Beginn der Herbstferien kommt es fast jede Nacht zu Sachbeschädigungen: An den Wochenenden wird der Platz regelmäßig zur Party-Zone. Der Müllhaufen, den die Jugendlichen zurücklassen, ist noch das kleinste Problem.

„Immer wieder kommt es Sachbeschädigungen, vor allem an Rolladen und Jalousien“, so Röckrath, „oft sind die Rechnungen noch gar nicht bezahlt, da werden die Sachen schon wieder zerstört.“ Bislang ist es nicht gelungen, die Täter zu ermitteln. Es wurde allerdings mehrfach beobachtet, dass nachts Jugendliche auf dem Carlsplatz unterwegs sind.

Der Geschäftsführer des Wochenmarktes geht davon aus, dass sich die Gruppen über Facebook oder Twitter gezielt verabreden: „Zum Vorglühen, wie man das heute nennt.“

Zum Teil sind die Gruppen schon am späten Abend unterwegs, in der Regel in den Gängen des Marktes, die man von außen nicht einsehen kann. „Bis um ein Uhr nachts haben wir das Licht an. Schon in der Zeit fallen viele Schäden an“, erklärt Röckrath, warum auch eine Dauerbeleuchtung keine Lösung sei. Danach ließen die Jugendlichen ihren Müll zurück und würden sich vermutlich auf die Altstadt verteilen. So wurde bei der Metzgerei Stüttgen der Alu-Rahmen des Standes zerstört: „Offenbar mit den Rädern eines Skateboards. Möglicherweise sind die Täter dagegen gesprungen, man konnte die Abdrücke noch sehen.“ Die Reparatur kostete 15 000 Euro. Einen Tag, nachdem alles fertig war, war die Fassade des Standes schon wieder verbeult.

Inzwischen haben die Carlsplatz-Händler wieder einen privaten Wachdienst engagiert, der nachts patrouilliert. Röckrath: „Der kostet uns monatlich mehrere tausend Euro.“

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