Düsseldorf Caritas steckt 40 Millionen in Heime

In den Altenzentren stehen Um- und Neubauten an. Wegen neuer Vorgaben sinkt dadurch die Zahl der stationären Plätze.

Düsseldorf. Fünf der Altenzentren der Caritas in Düsseldorf werden umgebaut oder erhalten einen Neubau. Die Häuser entsprechen nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen. Betroffen sind das Hubertussstift in Unterbilk, das fast fertig ist das St. Josephshaus in Oberbilk, und als Neubauten ein Quartier in Rath, St. Hildegard in Garath und St. Anna in der Altstadt. Die Caritas investiert rund 40 Millionen.

„In einem bestehenden Haus dürfen künftig nur noch 20 Prozent Doppelzimmer sein“, sagt Henric Peeters, Vorstandsvorsitzender der Caritas. Das heißt, die bisherigen Zimmer müssen umgebaut werden. In Neubauten seien nur noch Einzelzimmer erlaubt. Auch sei die maximale Zahl der stationären Plätze in einer Regeleinrichtung auf 80 beschränkt.

„Wir haben gar keine Wahl, als den Großteil unserer Altenzentren umzubauen“, erklärt Peeters. Die Finanzierung läuft unter anderem als jährliche Abschreibung der Kosten über Pflegesätze und sei machbar. Sorgen mache er sich in einem ganz anderen Punkt: „Die Caritas verliert durch die Vorgaben in den kommenden Jahren 30 Plätze.“ Miteingerechnet seien dabei noch weitere Häuser der Caritas. Geeignete Grundstücke für neue Gebäude in der Stadt zu finden, sei schwer.

Diskussionen gab es unter anderem in Garath. Da St. Hildegard für einen Umbau ungeeignet ist, kommt nun ein Neubau in die Nähe. Was mit dem alten Haus passiere, sei noch offen. Ähnlich ist die Lage in der Altstadt. Hier soll im Anna-Quartier ein Neubau entstehen. Viele Fragen sind noch hoffen. Standorte zu finden, sei nicht leicht.

Die Caritas, die rund ein Drittel aller Altenzentren betreue, sei besonders betroffen. „Aber das geht nicht nur uns so. In allen Einrichtungen der Stadt gehen wegen der Vorschriften Plätze verloren — neue aufzubauen, ist nicht leicht. Dabei steigt der errechnete Bedarf an stationärer Unterbringung von derzeit 5100 auf 5900 Plätze im Jahr 2020“, sagt Peeters. „So viele neue Häuser kann man in der kurzen Zeit gar nicht bauen.“ Hunderte alte Menschen, die wegen starker körperlicher oder geistiger Erkrankungen dringend auf dauerhafte Unterbringung angewiesen seien, müssten künftig auf Tages- und Kurzzeitpflegeplätze und anderweitige ambulante Versorgung ausweichen. Peeters: „Das wird eng.“

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