Düsseldorf Bundestagskandidaten streiten über Freiberufler

Themen wie Versicherungssysteme und Besteuerung kamen bei der Podiumsdiskussion auf den Tisch, die vom WZ-Chefredakteur moderiert wurde.

 WZ-Chefredakteur Ulli Tückmantel (Mitte) mit den Bundestagskandidaten.

WZ-Chefredakteur Ulli Tückmantel (Mitte) mit den Bundestagskandidaten.

Foto: Rolf Purpar

Düsseldorf. Es war eine lebhafte Diskussion, die am Dienstagabend auf Einladung des Verbands Freier Berufe im Ärztehaus geführt wurde: Im Vorfeld der Bundestagswahl sprachen die Bundestagsmitglieder Mathias Höschel (CDU), Ralf Kapschak (SPD), Andrej Hunko (Die Linke), Britta Haßelmann (Die Grünen) sowie die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP Marie-Agnes Strack-Zimmermann über bestehende Probleme von Freiberuflern sowie die Forderungen und Versprechen der Parteien. Die Moderation übernahm der WZ-Chefredakteur Ulli Tückmantel.

Der warf gleich zwei Streitthemen in den Raum: die Gewerbesteuer für Freiberufler sowie die Altersvorsorge. Zu den 274 000 selbstständigen Freiberuflern in NRW gehören beispielsweise Apotheker, Ärzte, Ingenieure, Notare, Rechtsanwälte und viele weitere Berufsgruppen. Sie zahlen derzeit Einkommenssteuer, aber keine Gewerbesteuer, wie es etwa die SPD fordert. Ralf Kapschak: „Das heißt aber nicht, dass wir eine Doppelbelastung mit zwei Steuern wollen.“ Die Gewerbesteuer jedoch würde direkt den Kommunen vor Ort zugutekommen. Diese Ansicht teilt auch die Grünen-Politikerin Britta Haßelmann. Mathias Höschel, von Beruf Zahnarzt, hält dagegen: Der ewige Gerechtigkeits-Kanon würde bei weitem nicht alles gerechter machen, wichtige Unterschiede in den Berufsgruppen würden beim Prinzip „das gleiche für alle“ unter den Tisch fallen.

Das verfocht er auch beim Thema Bürgerversicherung, und Marie-Agnes Strack-Zimmermann stieg sichtlich aufgebracht mit ein: „Die Verunglimpfung eines ganzen Berufszweiges mit der Behauptung, wir hätten ein Zwei-Klassen-System in der Krankenversorgung, ist nicht hinnehmbar“, sagte sie. Die Zusammenlegung von privater und gesetzlicher Krankenversicherung führe nicht zu mehr Gerechtigkeit. Das hatten zuvor die Vertreter von SPD, Grünen und der Linken angeführt. Aber: Man wolle den Wechsel zwischen den beiden Versicherungssystemen vereinfachen. Sie selbst sei überdies auch gesetzlich versichert, sagte sie, nachdem Ulli Tückmantel vorgelegt hatte.

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