Bühnenstücke Steinstraße: „Ekel Alfred — ein Herz und eine Seele“

Das Stück „Ekel Alfred — ein Herz und eine Seele“ begeistert das Premieren-Publikum.

Düsseldorf. Man feiert Silvester 1973 im Kreise der Familie. Das heimische Ambiente verbreitet den kleinbürgerlichen Muff der Dekade davor. Und wir sind mitten drin in einer Episode aus Wolfgang Menges Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“ mit dem berühmt-berüchtigten „Ekel Alfred“. Zwei Folgen sind nun als turbulent böse Bühnenstücke in der Komödie an der Steinstraße zu sehen.

Meinungsfreudig, besserwisserisch und uncharmant hat Hausherr Alfred stets das Herz auf der Zunge. Deftige Kraftausdrücke sind an der Tagesordnung, und auf die Fernseh-Ansprache des „Sozen-Kanzlers“ Willy Brandt kann der Mann mit dem markanten Schnauzbart gut verzichten. Er schüttet lieber Unmengen Rum in seinen Silvesterpunsch und schmeckt dabei ausgiebig ab. Darstellerisch bleiben keine Wünsche offen: Star der Produktion ist Georg Troeger in der Rolle Alfred Tetzlaffs. Der Schauspieler muss sich nicht hinter dem TV-Star der Originalserie Heinz Schubert verstecken. Troegers Tetzlaff schwadroniert nicht minder knorrig über missliebige Mitmenschen.

Zur Hochform läuft er auf in einer Episode mit dem Titel „Silberhochzeit“. Ein Widerling wie Alfred hat natürlich das eheliche Jubiläum vollkommen vergessen, ohne sich besonders schuldig zu fühlen. Dass Tochter Rita (Ariana Ott) und Schwiegersohn Michael (Tom Keidel) heimlich den Frühstückstisch im Wohnzimmer decken, Geschenke besorgen und für den Abend einen Tisch im französischen Nobel-Restaurant „Royal“ reservieren, sorgt nur für weitere Verwicklungen und Peinlichkeiten. Troeger spielt den Alfred vor allem in diesen heiklen Situationen herrlich schnoddrig und ungenant. Derweil spielt Christiane Rücker die Rolle der Gattin Else mit viel Sinn fürs Naive. Das Publikum geht begeistert mit, stehende Ovationen nach der Premiere. Die Produktion ist noch bis zum 31. August zu sehen. Infos und Karten im Netz und unter Tel. 32 51 51.

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