Bühnenbildner des Open-Source-Festivals

Erstmals gibt es auf dem Open-Air-Fest ein Bühnenbild. Künstler Tim Berresheim (43) hat eine Düsseldorfer Vergangenheit.

Bühnenbildner des Open-Source-Festivals
Foto: Berresheim

Düsseldorf. Das Open-Source-Festival ist für viele Musikfans ein fester Termin im Konzertsommer geworden. Bei der zwölften Auflage am 8. Juli wird es eine Neuerung geben, die den tausenden Festival-Besuchern sofort ins Auge stechen wird: Auf der Carhatt Wip-Stage, der zweitgrößten Bühne auf dem Festival-Gelände, gibt es erstmals ein Bühnenbild. Die Festivalmacher um den künstlerischen Leiter Philipp Maiburg erfüllen sich damit einen langgehegten Traum. Auch, weil sie das Festival als Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Musik sowie bildender und darstellenden Kunst verstanden wissen wollen.

Bühnenbildner des Open-Source-Festivals
Foto: Schiko

Umgesetzt wird das Bühnenbild von Tim Berresheim. Seit 2002 realisiert der Wahl-Aachener Computerszenatrien. „Vor drei Jahren wurde Philipp Maiburg auf mich aufmerksam, als ich im Kunstverein ausgestellt habe“, erinnert sich Berresheim. Der Festival-Macher war von seiner Bühneninstallation begeistert, man knüpfte Kontakt. 2015 trat Berresheim dann mit seiner Band Happy Fingers im Rahmen der vom Maiburg entwickelten Reihe „Live at Elektro Müller“ auf. Das Bühnenbild für ein Musikfestival zu kreieren, ist für den bildenden Künstler, der bereits auf Ausstellungen in Los Angeles, New York oder London seine Werke präsentierte, spannendes Neuland. Inspirieren ließ sich der 43-Jährige dabei vom Veranstaltungsort, der Galopprennbahn in Grafenberg. „Für mich ist das ein klassischer Sehnsuchtsort, der die Besucher ins Deutschland der 1950er und 1960er-Jahre zurückversetzt“, erklärt Berresheim. „Es wirkt wie ein vertrauter Ort, der bisher komplett verschont geblieben ist vom Wandel.“ Das Bühnenbild sei relativ starr gehalten und bestehe vor allem aus Aufstellern. Optisch ist es, passend zur Galopprennbahn, einem Wettbüro nachempfunden. „Für alle Bands, die dort auftreten, haben wir eigene Wettscheine mit dem jeweiligen Bandnamen gestaltet“, kündigt der Künstler an. Neben Musik spiele Geld auf der Galopprennbahn eine große Rolle, was den Auftrag für Berresheim noch reizvoller macht. „Ich komme aus der Punkbewegung, da ist Geld auch immer ein Thema gewesen.“ Aber auch zu Düsseldorf hat der gebürtige Heinsberger einen besonderen Draht: Von 2000 bis 2002 studierte er bei Albert Oehlen an der Kunstakademie.

Bereits jetzt gibt es, passend zur Festival-Kooperation mit der Modemarke „Carhatt Wip“, in den beiden Stores in Düsseldorf und Köln eine streng limitierte Merchandise-Linie zu kaufen. In den Shops sind Schaufensterinstallationen mit zum Festival-Bühnenbild passenden Werken von Berresheim zu sehen.

Dort kann man schon vor dem 8. Juli einen optischen Eindruck vom Bühnenbild erhalten.

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