Kulturzentrum Bücherei kann 2021 ins „Kap 1“ ziehen

Die Stadt stellt Pläne für das neue Kulturzentrum am Konrad-Adenauer- Platz vor.

Düsseldorf. 700 000 Besucher zählte die Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz hinter Hauptbahnhof 2016. Jahr für Jahr gibt es neue Rekordzahlen. Doch längst ist die beliebte Bücherei zu klein geworden. So beschloss der Stadtrat im Dezember 2015 die Flächenerweiterung für Bibliothek und weitere Kulturinstitute. Im Sommer 2016 konkretisierte der Rat einstimmig: Die Stadt sollte für die Erweiterung Flächen im Gebäude Konrad-Adenauer-Platz 1 anmieten. Am Mittwoch präsentierte Oberbürgermeister Thomas Geisel die konkrete Planung.

Das Haus samt Tiefgarage mit 300 Plätzen gehört dem Versorgungswerk der Zahnärzte. Der Eigentümer will, laut Geisel, einen zweistelligen Millionenbetrag in die Sanierung investieren. Dazu gehört auch ein neuer Glasvorbau. Die Stadt könnte dann Anfang 2021 mehr als 25 000 Quadratmeter anmieten, für 30 Jahre und für einen Quadratmeterpreis in Höhe von 9,90 Euro. Darüber soll der Stadtrat am 18. Mai entscheiden. Der Oberbürgermeister nennt neben dem notwendigen Bücherei-Ausbau weitere Ziele. So werde das neue Kulturzentrum generell die „gesamte Gegend am Hauptbahnhof“ beleben. Wie groß wird die Zentralbücherei im „Kap 1“? Die Bücherei wird im zweiten und dritten Obergeschoss des Hauses über rund 12 600 Quadratmeter verfügen. Sie kann damit den für alle öffentlich zugänglichen Raum im Vergleich zum heutigen Standort verdoppeln. In der zweiten Etage soll der „lebhafte Bereich“ entstehen, mit Kinder- und Jugendbücherei, Lesecafé und Veranstaltungsraum für Lesungen und Theater. In der dritten Etage ist der „ruhigere Bereich“ mit Lernboxen, 500 Internetzugängen, juristischem Lesesaal, Lesegarten und vielem mehr geplant.

Wer soll noch ins neue Kulturzentrum einziehen? Das Schulverwaltungsamt gibt die bisherigen Standorte Auf’m Hennekamp und Merowinger Straße auf, 256 Mitarbeiter ziehen um. Das Forum Freies Theater (FFT) bekommt 2242 Quadratmeter, die bisherigen Bühnen an der Kasernen- und an der Jahnstraße werden hier zusammengelegt. Das Theatermuseum zieht von der Jägerhofstraße in Kap 1 und bekommt 745 Quadratmeter zur alleinigen Nutzung. Gemeinsam mit der Bücherei können die Veranstaltungsräume bespielt werden. Im neuen Kulturzentrum sollen u.a. Theatermuseum, Stadtmuseum, Stadtarchiv und Heinrich-Heine-Institut Flächen für ihre Archive erhalten.

Welche Kosten trägt die Stadt? Die Innenausstattung von Zentralbibliothek und der übrigen städtischen Flächen sowie die Umzüge kosten rund 8,9 Millionen Euro. Für die Erstausstattung des FFT mit einem bespielbaren Foyer und zwei Probebühnen werden 7,5 Millionen Euro kalkuliert. Hinzu kommt die Miete.

Was passierte mit den aufgegeben Standorten? Die Räume der Bücherei sollen mit einem Lichtschacht versehen und saniert werden. Hier könnte laut Geisel Ende 2021 die VHS einziehen und dafür die Standorte Franklin- und Schmiedestraße aufgeben, Letztere sind für das neue Gymnasium bestimmt. Das Theatermuseum an der Jägerhofstraße, gegen dessen Umzug zum Bahnhof es viel Protest gibt, werde als repräsentatives Haus erhalten. Der Anbau des Wilhelm-Marx-Hauses soll verkauft werden, ebenso wie das Gebäude Franklinstraße.

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