Brutaler Einbruch: Rentner schwer verletzt

Angeklagter schwieg. Der 74-Jährige ist inzwischen tot.

Äußerst brutal soll ein 47-Jähriger beim Einbruch in eine Wohnung an der Rethelstraße vorgegangen sein. Er soll seinen 74-jährigen Nachbarn so heftig zu Boden gestoßen haben, dass er einen Oberschenkelhalsbruch erlitt. Inzwischen ist der Rentner verstorben. Wegen dieser Tat und mehrere weiterer Delikte muss der Reifenmonteur sich seit gestern vor dem Landgericht verantworten.

Im Oktober vor drei Jahren soll der Angeklagte nachmittags an der Haustür seines Nachbarn geklingelt haben. Als der öffnete, stieß er den alten Mann angeblich zu Boden. Danach hat er den Schwerverletzten nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auch noch mit einem Messer und den Worten „Gib mir Kohle, ich mach dich kalt“ bedroht.

Schließlich nahm er Bargeld, zwei EC-Karten, eine Armbanduhr und Ausweisdokumente aus einer Schublade. Gestört wurde der 47-Jährige von dem Mitarbeiter eines Pflegedienstes, der plötzlich in der Wohnung auftauchte. Der Senior lebt nicht mehr, ist aber wohl nicht an den Folgen der schweren Verletzung verstorben.

Dem Mann, der lange drogensüchtig war, werden aber noch weitere Vorwürfe gemacht. Vom Fenster seine Wohnung aus soll er Passanten mit einer Schleuder beschossen haben. Eine Frau und eine Mann waren durch Stahlkugeln verletzt worden. Auch die Tür einer Apotheke an der Rethelstraße ging zu Bruch. Außerdem hat er angeblich seine Lebensgefährtin in einem Café mit einem Messer attackiert.

Der Reifenmonteur, der erheblich vorbestraft ist, wollte zu den Taten selbst keine Angaben machen. Er räumte allerdings ein, dass er nach dem Tod seiner Mutter völlig aus der Bahn geworfen wurde: „Ich war nie nüchtern, wenn ich Straftaten begangen habe.“

Mit seiner Lebensgefährtin hat sich der Angeklagte inzwischen versöhnt. Das Paar ist angeblich sogar verlobt: „Sie besucht mich regelmäßig im Gefängnis.“ Am Freitag wird die Frau bei dem Prozess als Zeugin erwartet.

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