Braucht die Venetia einen Pelz?

Karneval: Ist der Nerz für die Venetia noch zeitgemäß? Zulässig aber grenzwertig – das meint Werber Joachim Strate.

Düsseldorf. Für Venetia Ute Heierz-Krings war es der erste Pelz, den sie am Dienstag bei Slupinski an der Königsallee in Empfang nahm, einen skandinavischen Zuchtnerz im Wert von 7000 Euro. Eine Zeremonie, die sich alljährlich wiederholt. Dabei protestieren Tierschützer seit langem gegen die Pelztier-Züchtung, oft mit prominenter Unterstützung. Sogar Rocklady Doro setzt sich für die Organisation Peta ein und ist längst auf Kunstleder umgestiegen. Ist ein Pelz für die Venetia heute noch zeitgemäß?

"Zulässig, aber grenzwertig im Brauchtum", meint Joachim Strate, Management Consultant der Werbeagentur Ogilvy und Mahter in Düsseldorf, "ich würde Pelze in der Kommunikation nicht mehr einsetzen, weil sie als politisch unkorrekt empfunden werden."

Im Brauchtum sei das allerdings noch etwas Anderes, weil dies eine lange Tradition hat: "Das hängt natürlich auch mit Sponsoren zusammen. Aber langfristig würde ich dem Karneval empfehlen, sich etwas Anderes zu suchen."

Beim Carnevals Comitee hat man sich über das Thema noch keine Gedanken gemacht. "Die Zusammenarbeit mit dem Pelzhaus Slupinski besteht mindestens seit 40 Jahren. Schon meine Venetia Almuth hat damals einen Pelz getragen", sagt CC-Präsident Engelbert Oxenfort, der 1978 selbst Karnevalsprinz war. Bislang habe sich auch noch niemand beschwert. Außerdem könne die Venetia den Pelz bei den eisigen Temperaturen gut gebrauchen: "Das Kind muss ja warm bleiben."

Die Prinzessin selbst hat mit ihrem Nerz keine Probleme. Ute Heierz-Krings: "Ich esse ja auch Fleisch und trage Schuhe aus Leder." Allerdings: Die Venetien müssen ihre Mäntel nach der Session wieder abgeben.

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