boot-Chef Jungmichel: „Wir loten Chancen des Marktes in China aus“

Der Projektleiter der boot, Goetz-Ulf Jungmichel, über mögliche Expansionspläne.

boot-Chef Jungmichel: „Wir loten Chancen des Marktes in China aus“
Foto: Messe Düsseldorf

Düsseldorf. Am Samstag öffnet die Messe boot in Düsseldorf ihre Tore. Goetz-Ulf Jungmichel ist Projektleiter der boot. Wir sprachen mit ihm über die Idee, den chinesischen Markt zu erschließen.

WZ: Herr Jungmichel, die boot Düsseldorf will künftig in China anlegen, was versprechen Sie sich davon?

Goetz-Ulf Jungmichel: Von Anlegen kann noch nicht die Rede sein. Aktuell loten wir die Chancen aus, die der chinesische Markt unseren exportorientierten Kunden in der Boots- und Wassersportwirtschaft bietet. Wir verstehen uns ja auch als Brückenbauer, wollen unsere Aussteller in Zukunftsmärkte begleiten und kompetent beraten.

Wie konkret sind die Pläne, haben Sie schon erste Kontakte geknüpft?

Jungmichel: Wir sind seit zehn Monaten dort aktiv, haben Messen besucht, Gespräche mit Verbänden, Ausstellern und Marina-Betreibern geführt, um uns einen Überblick über den Markt und die Bedingungen vor Ort zu verschaffen. Und um Aussteller für die boot Düsseldorf zu akquirieren.

Von welcher Größenordnung reden wir denn überhaupt?

Jungmichel: Das ist schwer zu schätzen. Ich weiß von führenden Werften aus dem Segel-yachtsegment, dass sie zehn bis 15 hochwertige Segelyachten pro Jahr nach China exportieren. Für die Chinesen sind das Prestigeobjekte. Mit Spaß am Wassersport hat das wenig zu tun. Aus meiner Sicht muss sich in China erst einmal eine Wassersportkultur entwickeln, bevor wir ernsthaft daran denken können, dort eine Messe aufzubauen, die auch wirtschaftlich tragfähig ist. Und das wird sicher noch fünf bis zehn Jahre dauern.

Wie sieht das chinesische Engagement in Düsseldorf aus?

Jungmichel: Da können wir durchaus konkrete Erfolge vorweisen. Bei der boot 2015 sind zehn Aussteller auf knapp 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche vertreten.

Gibt es noch andere Ableger der boot Düsseldorf im Ausland? Was ist beispielsweise aus dem Libanon geworden?

Jungmichel: Wir sind noch immer Partner der Beirut Boat. Die Messe ist eine im Libanon und im arabischen Raum etablierte Veranstaltung mit knapp 100 Ausstellern. Die Entwicklungsmöglichkeiten werden natürlich von den politischen Rahmenbedingungen in der Region beeinflusst bzw. begrenzt. Wenn dort eine Stabilisierung eintritt, ist die Beirut Boat mit Sicherheit ausbaufähig. Deshalb halten wir auch an unserem Engagement fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort