Vorschau Bomben-Anschlag, Korruption und Diesel-Verbot: Düsseldorfs wichtigste Prozesse 2018

Die Gerichte müssen im neuen Jahr wieder wichtige Entscheidungen treffen. Im Januar beginnen mehrere große Verfahren.

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Mehr als 17 Jahre nach dem Bombenanschlag Am Wehrhahn kommt es am 25. Januar zum Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht. Eines von vielen wichtigen Verfahren, das die Düsseldorfer Gerichte im Jahr 2018 beschäftigen wird. Ein Überblick.

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Foto: Landesarchiv

Zu den aufsehenerregendsten Prozessen gehört zweifellos das Verfahren gegen Ralf S., de für den Bombenanschlag am S-Bahnhof verantwortlich sein soll. Zehn Aussiedler, darunter mehrere jüdische Sprachschüler, waren dabei zum Teil lebensgefährlich verletzt worden, ein ungeborenes Baby starb. Der 50-Jährige war sehr schnell verdächtig worden, die Fahnder konnten ihm aber zunächst nichts nachweisen. Erst als er sich 2014 im Gefängnis vor einem Mithäftling mit dem Anschlag gebrüstet haben soll, wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Ralf S. muss sich nun wegen zwölffachen versuchten Mordes auf der Anklagebank verantworten.

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Ein Wiedersehen vor Gericht gibt es mit dem Ferdinand Tiggemann, dem ehemaligen Chef des landeseigenen Baubetriebs. Der war bereits im Februar 2017 wegen Bestechlichkeit und Untreue zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt worden, unter anderem wegen der Unregelmäßigkeiten beim Neubau des Amts- und Landgerichtes in Oberbilk. In dem neuen Verfahren geht es unter anderem um das Landesarchiv Duisburg. Hier waren die Kosten von den zunächst veranschlagten 30 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro geklettert. Wann der Prozess stattfindet, steht noch nicht genau fest, es wird aber vermutlich in der ersten Jahreshälfte sein.

Insgesamt sieben Zivil-Verfahren wegen des Absturzes der Germanwings-Maschine im März 2015 laufen zurzeit vor dem Düsseldorfer Landgericht. Der Co—Pilot hatte den Airbus nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen einen Berg in den französischen Alpen gesteuert, um sich das Lebens zu nehmen. Alle 150 Insassen starben. Zahlreiche Angehörige sind nicht damit zufrieden, was die Lufthansa den Hinterbliebenen bisher gezahlt hat. Sie wollen vor dem Landgericht ein deutlich höheres Schmerzensgeld erstreiten. In zwei Fällen werden zurzeit Vergleichsverhandlungen geführt. Fünf Prozesse sind für den 20. April angesetzt. Sie sollen gleich hintereinander stattfinden.

Bereits am 4. Januar wird ein rätselhafter Vorfall vor dem Landgericht verhandelt, der sich im September vergangenen Jahres direkt vor dem Justizgebäude zutrug. Eine 36-jährige Frau hatte ohne Vorwarnung eine völlig fremde Passantin attackiert. Sie knallte den Kopf des Opfers angeblich mit voller Wucht auf den Boden. Zeugen konnten die stark angetrunkene Angreiferin stoppen. Sie muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten.

Um den Tod eines 104-Jährigen geht es vom 9. Januar ebenfalls vor dem Landgericht. Zwei Altenpflegerinnen sollen dem Mann in einem Oberbilker Senioren-Wohnheim aus Versehen eine Überdosis Morphium verabreicht haben. Obwohl sie den Fehler bemerkten, riefen sie keinen Notarzt. Der Mann starb. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Frauen „Mord durch Unterlassen“ vor.

Eine wichtige Entscheidung muss das Düsseldorfer Verwaltungsgericht am 24. Januar treffen. Die Deutsche Umwelthilfe klagt gegen die Stadt Düsseldorf. Sie fordert, dass alle Diesel-Fahrzeuge der Norm „EA 189 EU5“ stillgelegt werden, die in der Stadt angemeldet sind.

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