Justiz Blondine lockt Männer in Liebesfalle

Die Opfer einer mutmaßlichen Diebin tauschen sich sogar in einem eigenen Blog aus. Einer hat Zehntausende Euro an die Verführerin verloren.

Justiz: Blondine lockt Männer in Liebesfalle
Foto: dpa

Düsseldorf. Einen eigenen Blog hat eine 45-jährige Dame im Internet. An dem nimmt sie allerdings selbst nicht teil. Stattdessen tauschen dort Herren ihre Erfahrungen aus, die sich in die Blondine verliebt hatten — und fast alle Geld verloren. Auch ein 51-jähriger Düsseldorfer hoffte auf die große Liebe, nachdem er die attraktive Frau im Internet kennen lernte. Doch am Ende war von den Gefühlen nichts mehr übrig. Und 20 000 Euro sind verschwunden. Am Montag sollte sich die 45-Jährige wegen Diebstahls vor dem Amtsgericht verantworten.

Ende Juni vergangenen Jahres entflammte das Herz des 51-Jährigen, als er das Profil der Frau auf einer Single-Börse entdeckte. Zunächst wurde telefoniert, dann trafen sich die beiden. Die Angeklagte erklärte, dass sie Goldschmiedin und Uhrmachermeisterin sei. Sie habe auch bei Tiffanys in den USA gearbeitet und dabei Stars wie Robert de Niro getroffen. Allerdings bat sie den Düsseldorfer sehr schnell, ihr mit 20 000 Euro auszuhelfen, um damit einen lukratives Geschäft zu finanzieren.

Tatsächlich war der 51-Jährige so verliebt, dass er das Geld besorgte. Doch als sich die 45-Jährige zum nächsten Besuch in Lörick angemeldet hatte kam ihm die Sache komisch vor. Er versteckte die 20 000 Euro in einer Schublade. Die Frau tauchte wenig später auf und brachte sogar ihren Sohn mit. Offenbar, um damit alle Bedenken des Mannes zu zerstreuen. Als sie sich eine Stunde später wieder verabschiedete, ahnte der Düsseldorfer, dass seine vermeintlich große Liebe das Geld offenbar aus der Schublade genommen hatte.

Erst später erfuhr er von dem Blog im Internet, der sofort auftaucht, wenn der Name der Frau eingegeben wird. Etliche Männer sind ihr in die Liebesfalle gegangen. Die Strafanzeige erstattete der 51-Jährige nicht selbst. Aber er erzählte die Geschichte einem Nachbarn, der Polizeibeamter ist. Der schaltete dann die Staatsanwaltschaft ein.

Zur Verhandlung erschien die 45-Jährige nicht. Sie hat in den vergangenen zehn Jahren sechs einschlägige Vorstrafen wegen Betruges angesammelt. Angeblich soll sie zurzeit wegen anderer Delikte in einer Kölner Haftanstalt einsetzen. Das soll nun überprüft werden.

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