Bilk: Anwohner sind gegen Bunkerabriss auf der Aachener Straße

Der Bau an der Aachener Straße soll im Frühjahr fallen. Doch Anlieger fürchten Schäden, Lärm und Gefahren.

Düsseldorf. Es klingt nach einem Projekt, das jeder gut findet: Der ungenutzte Bunker an der Aachener Straße soll durch einen Neubau mit Wohnungen ersetzt werden. Doch die Geschichte hat einen Haken. Der Abriss des massiven Baus könnte heikel werden, in der Nachbarschaft formiert sich Widerstand. Auch aus der Politik kommen skeptische Äußerungen.

Die Vorgeschichte: Anfang des Jahres verkaufte der Bund das Gebäude. Die Emscher Wohnbau mit Sitz in Düsseldorf reichte offenbar das höchste Gebot ein und legte später der Politik ihre Absicht vor, an der Stelle einen Neubau zu errichten. Der Plan wurde abgesegnet.

Allerdings ist die Situation vor Ort nicht ganz einfach, anders als zum Beispiel beim Bunker am Hermannplatz, der abgerissen wurde. Der stand frei, in Bilk grenzen auf beiden Seiten Wohngebäude an.

Das Haus rechts neben dem Bunker gehört Peter Schulz, der dort auch wohnt, genau wie seine Tochter und ihre Familie. Schulz hält den Abbruch für nicht machbar: „Ich habe Angst, dass mir hier die Decke auf den Kopf fällt.“

Schulz führt zudem weitere Beispiele in Düsseldorf an, etwa an der Speldorfer, Linden- oder Pariser Straße: In allen Fällen erwiesen sich Umbauten bzw. Abriss als kompliziert und zogen sich ungeplant in die Länge.

Schulz ist nicht der einzige in der Nachbarschaft, der den geplanten Abriss nicht hinnehmen will. Direkt gegenüber ist das Café Ugly Deluxe, Mitinhaberin Victoria Jonek hält die Pläne für existenzgefährdend: „Wenn uns in der Saison über Monate der Terrassenbetrieb praktisch ausfällt, können wir zumachen“, sagt sie.

Unterdessen ist Peter Schulz dabei, den Protest zu organisieren. Eine Homepage wird aufgebaut (siehe Infokasten), für Samstag sind alle Interessierten ab 10 Uhr zum Treffen ins Ugly Deluxe geladen.

Durch den Bunker führt eine Zufahrt zum Hof, dort nehmen viele Kinder bei der Clara-Schumann-Musikschule Unterricht, auch eine Kita residiert dort. Eltern wie Gunter Müller machen sich Sorgen: „Wie kann der Hof beim Abriss durchgängig offen bleiben? Und wie schützt man die Kinder vor Lärm und Staub?“

Skeptisch zeigt sich auch SPD-Ratsherr Manfred Abels. Auch er verweist auf die Nachbargebäude, die Anlieger im Hof und auf die Straßenbahn: „Ich halte den Abriss an der Stelle für unmöglich.“

Genehmigen muss den Abriss am Ende die Bezirksvertretung 3. Zuvor befindet aber die städtische Bauaufsicht als zuständige Behörde darüber. Laut deren Leiterin Ulrike Lappeßen muss der Bauherr ein schlüssiges Konzept vorlegen. Der Antrag sei „vor zwei bis drei Wochen“ eingegangen, was aber schon an Unterlagen und Gutachten eingereicht wurde, darüber konnte Ulrike Lappeßen keine Auskunft geben: „Ich gehe aber davon, dass der Abriss an der Stelle möglich ist.“ Es hänge davon ab, welchen Aufwand man dabei betreibe.

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