Bernhard Paul: „Ich habe das ganze Jahr die rote Nase auf“

Am Samstag ehrt die Prinzengarde Blau-Weiss Bernhard Paul mit der Goldenen Pritsche. Die WZ sprach mit dem Roncalli-Gründer.

Düsseldorf. Festlich geht es am Samstagabend im Maritim Hotel zu. Nicht nur Heino wird bei der Gala der Prinzengarde Blau-Weiss singen. An dem Abend wird auch die höchste Auszeichnung des Düsseldorfer Karnevals verliehen, die Goldene Pritsche. Die erhält in diesem Jahr Bernhard Paul, der Gründer des Zirkus Roncalli und des Apollo Varietés am Rheinufer. Mit der Westdeutschen Zeitung sprach er über Karneval, Zirkus, Varieté und das nächste Gastspiel des Zirkus Roncalli in Düsseldorf.

Bernhard Paul: Ich sehe das nicht als eine Auszeichnung für mich, sondern stellvertretend für eine ganze Zunft. Nämlich für alle, die Zirkus machen. Es ist ein Zeichen, dass wir das Richtige tun.

Paul: Wir haben die gleichen Ursprünge, zum Beispiel die Tradition der italienischen Commedia dell’arte. Außerdem wollen wir die Menschen zum Lachen bringen. Der Unterschied ist nur, dass ich das ganze Jahr über die rote Nase auf habe. Vor allem bei Politikern, die im Karneval sehr lustig sind, würde ich mir wünschen, dass diese Stimmung auch nach Aschermittwoch noch anhält.

Paul: Ich bin schon auf vielen Karnevalssitzungen gewesen und habe da überhaupt keine Berührungsängste. Außerdem machen wir seit Jahren erfolgreiche Veranstaltungen mit den Höhnern. Aber die sind ja längst keine reine Karnevalsband mehr. Wir sind mit dem Zirkus Roncalli auch schon einmal im Düsseldorfer Rosenmontagszug dabei gewesen. Damals gab es das Apollo noch nicht. Eigentlich war das eine schöne, bunte Sache. Ich weiß nicht, warum wir das nicht wiederholt haben.

Paul: Ich habe gefragt, ob ich als Zippo kommen soll. Aber da es ein festliches Ereignis ist, wurde ich darum gebeten, in Abendgarderobe zu erscheinen. Das Clowns-Kostüm wäre wesentlich bequemer gewesen.

Paul: Das Apollo läuft gut. Es hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Institution in Düsseldorf entwickelt. Wir setzen ganz auf Familien-Entertainment, und das ist für mich das richtige Konzept. Außerdem haben wir erst vor kurzem den Caterer gewechselt und konnten damit das gastronomische Angebot noch einmal verbessern.

Paul: Schon bald. Wir werden im April wieder für vier Wochen mit Roncalli im Rheinpark gastieren, der für mich einer der schönsten Zirkusplätze in Deutschland ist. Diesmal kommen wir mit einem ganz neuen Programm. Das heißt ’All you need is laugh’ und darin kommt viel Musik von den Beatles vor. Die Leute werden garantiert sehr viel Spaß haben.

Paul: Nicht nur die Beatles. Ich habe auch eine riesengroße Sammlung von den Rolling Stones mit Original-Instrumenten und Verstärkern. Zurzeit bin ich dabei, in Köln ein Beatles-Museum zu eröffnen. Das ist schon so gut wie fertig, kann allerdings noch nicht für das Publikum geöffnet werden. Ich hoffe aber, dass es bald so weit sein wird.

Paul: Das strebe ich an und wünsche es mir. Aber nach dem Tod von unserem Clown Francesco muss ich einen Neuanfang machen. Es ist sehr schwierig, wieder auf die Bühne zu gehen, wenn man so viele Jahre mit einem festen Partner zusammengearbeitet hat. Lassen Sie sich einfach überraschen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf unser Gastspiel in Düsseldorf und hoffe, dass sich auch die Zuschauer auf Roncalli freuen.

Paul: Ich habe noch eine ganze Reihe weiterer großer Sammlungen, darunter 40 komplette historische Kaufmanns-Läden. Außerdem würde ich sehr gern ein Clowns-Museum eröffnen, denn ich besitze auch die größte Sammlung von Zirkus-Gegenständen weltweit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort