Volksfest Bei der Rheinkirmes in Düsseldorf wird dieses Jahr vieles anders als früher

Rund vier Millionen Besucher erwartet Düsseldorf zur größten Kirmes am Rhein. Die Sicherheitsvorkehrungen sind in diesem Jahr besonders streng. Auch sonst ändert sich einiges. Ein Überblick.

Volksfest: Bei der Rheinkirmes in Düsseldorf wird dieses Jahr vieles anders als früher
Foto: dpa

Düsseldorf. Der schreckliche Terroranschlag von Nizza geschah im vergangenen Jahr genau einen Tag vor dem Feuerwerk zur Größten Kirmes am Rhein. Seitdem wird über die Sicherheit auf den Oberkasseler Rheinwiesen diskutiert. Füchschen-Chef Peter König hatte sogar angekündigt, dass er sein Party-Zelt nicht mehr aufbauen wird. Am Mittwoch stellten Schützenchef Lothar Inden und Kirmes-Architekt nicht nur die Neuheiten vor, die vom 14. bis 23. Juli rund vier Millionen Menschen anlocken sollen. Zusammen mit der Polizei und den Schaustellern wurde auch ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet.

Wie Polizeidirektor Jürgen Bielor erklärte, dürfen während der Kirmes keine großen Lkw über die Oberkasseler Brücke fahren: „Wir werden auf der Luegallee und auf der Brücke Schleusen einrichten.“ Die Laster müssen auf die Rheinkniebrücke ausweichen. Die Haltstelle am nördlichen Kirmeseingang ist ein neuralgischer Punkt, weil von dort rund 70 Prozent der Kirmes-Besucher mit der Rheinbahn ankommen.

Komplett gesperrt wird auch der Kaiser-Friedrich-Ring unter der Brücke. Trotzdem soll es noch Lkw-Sperren geben. Die werden die Schausteller mit ihren Fahrzeugen als Eigenleistung in das Sicherheitskonzept einbringen. König: „Das soll auch kirmesgerecht gestaltet werden.“

Gesichert wird die Kirmes auch von Polizisten mit Maschinenpistolen. Die sollen allerdings nicht auf dem Festplatz selbst unterwegs sein, sondern vor allem an den Schleusen auf der Brücke. Eine Videoüberwachung auf den Rheinwiesen wird es nicht geben. Bielor: „Wir hatten im vergangenen Jahr knapp 20 Körperverletzungsdelikte. Das ist überschaubar, anders als in der Altstadt.“ Für eine Videoüberwachung gebe es keinen Anlass. Trotzdem fordert der Polizeidirektor die Bürger auf, Verdächtiges zu melden und die „110“ zu wählen.

„Man geht nicht mehr mit so viel Vorfreude in die Planung, räumte Thomas König ein. Der musste sich nicht nur mit dem Thema Sicherheit beschäftigen. Denn immer mehr Schaustellern steht das Wasser finanziell bis zum Hals: „Erst vor drei Tagen hat uns das Traditionsgeschäft Toboggan abgesagt. Der Besitzer hat kein Geld mehr, um nach Düsseldorf zu fahren.“

Erstmals seit vielen Jahren ist auch die Wildwasserbahn nicht mehr dabei. Die wurde an einen Vergnügungs-Park verkauft. König: „Die Bahn wurde im vergangenen Jahr noch in drei Städten aufgebaut. Düsseldorf, München und Crange. Das kann sich nicht rechnen.“

Einer der Gründe, warum die Kirmes in diesem Jahr komplett umgestaltet wird. An der Oberkasseler Brücke, wo die Wildwasser-Bahn gestanden hat, soll ein Ruhe-Platz entstehen. Trubel und Action wird den Besuchern genug geboten. Premiere in Düsseldorf feiert der Laser-Pix, eine interaktive Bahn auf 150 Metern Schienen und einer riesigen LED-Leinwand. 100 Kilometer schnell werden die Kirmes-Fans bei „Mr. Gravity“ durch die Luft geschleudert — und das auch noch in 20 Metern Höhe. Mit dem Fünfer-Looping, der Alpina-Bahn, dem Spinning Racer und der Wilden Maus sind außerdem wieder vier Achterbahnen dabei.

Und dann gibt es mit der Rheinbahn noch das größte Fahrgeschäft des Schützenfestes. Sie wird rund drei Millionen Besucher nach Oberkassel bringen. Angeboten wird auch wieder ein Shuttle-Service mit Bussen zu den Parkplätzen an der Messe. Der kostet einschließlich Parkgebühr für bis zu fünf Personen elf Euro.

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