Düsseldorf Baustelle Berliner Allee - wer ist schneller, Auto oder Bahn?

Das Wettrennen an Baustellen-Tag eins: Bahnfahrer gegen Autofahrer — von Uni bis Jan-Wellem-Platz.

Düsseldorf: Baustelle Berliner Allee - wer ist schneller, Auto oder Bahn?
Foto: J.Michaelis/M. Zanin

Düsseldorf. Es ist Montag, 4. Januar. Der erste Tag der Großbaustelle in der Innenstadt. Und wir wollen wissen: Wer schafft es trotz Umleitungen schneller um die gesperrte Kreuzung Berliner Allee herum — Autofahrer oder Bahnfahrer. Die Strecke: Uni-Klinik bis Jan-Wellem-Platz. Fertig, los!

Düsseldorf: Baustelle Berliner Allee - wer ist schneller, Auto oder Bahn?
Foto: J.Michaelis/M. Zanin

Ein ganzes Büchlein hat die Rheinbahn für ihre Kunden vorbereitet. Wer das nicht im Vorfeld gelesen hat, wird an der Station überrascht. Zwischen Klinik und Jan-Wellem-Platz fährt normalerweise die 701 gerade durch — heute nicht. Sie wird über den Weg der 707 umgeleitet. Großräumig. Nach 13 Minuten ist die Bahn gerade mal am Hauptbahnhof. Das reicht: Ab in die U-Bahn.

Düsseldorf: Baustelle Berliner Allee - wer ist schneller, Auto oder Bahn?
Foto: J.Michaelis/M. Zanin

Fußweg plus zwei Minuten Wartezeit auf die U79. Von der Heinrich-Heine-Allee geht es schließlich ein paar Meter zu Fuß weiter. Die Bilanz am Jan-Wellem-Platz: Angekommen nach 24 Minuten und acht Sekunden. Sieben Minuten länger als bei einer durchfahrenden 701 — immerhin.

Schlüssel ins Schloss und los — die Uhr läuft. Es geht nach links in die Witzelstraße. An der Ampel stehen nur vier Autos — das ist verschmerzbar. Es geht flüssig auf die Kreuzung Auf’m Hennekamp zu. Dort steht das erste Schild: Kreuzung Berliner Allee gesperrt, dahinter das Hinweisschild geradeaus ins Zentrum mit rotem Klebestreifen durchgestrichen. Aber noch nichts zu Umleitungsstrecken. Also: ignorieren und weiter.

Über die Corneliusstraße und vorüber am Bahnsteig Morsestraße, wo Aufsteller über die Umleitungsstrecken der Rheinbahn informieren; das Haltestellenschild ist mit einem roten X durchgestrichen — trotzdem stehen dort zwei wartende Frauen. Es geht geradewegs auf die gesperrte Kreuzung zu. Stau ist anders. An der Ecke Karl-Rudolf-Straße ist die linke Spur gesperrt, die Autos werden auf die beiden rechten Fahrstreifen geschickt — Richtung Oststraße. Fünf Minuten hat es bis hierher gedauert. Jetzt geht es auf die U13 — die soll bis zur Fischerstraße weiträumig um die City herumführen.

Vor der Ampel Graf-Adolf-Straße gibt es ein kleines Stocken. Aber dahinter ist der Linksabbieger in die Bahnstraße frei; und von dort der Weg nach rechts auf eine vollkommen freie Berliner Allee. Im Rückspiegel ist der Schutthaufen zu sehen, den die Bauarbeiter auf der Kreuzung schon aufgetürmt haben. Auf der Gegenfahrbahn gibt es tatsächlich einen kleinen Rückstau, weil viele Autofahrer trotz Warnungen bis direkt vor die Baken fahren — und dann rechts in die enge Bahnstraße Richtung Kö müssen.

Richtung Jan-Wellem-Platz hingegen geht es zügig und fast allein in den Tunnel, hoch auf die Heinrich-Heine-Allee und rechts zum Jan-Wellem-Platz. Die Uhr stoppt: Elf Minuten und genau acht Sekunden. Heute heißt der Sieger auf Zeit: Auto. Jetzt müsste man nur noch einen Parkplatz finden . . .

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