Düsseldorf Bäume für Metro-Pavillon gefällt: Anwohner sauer

Zunächst hieß es noch, man wolle nur ausgraben. Der Konzern baut an der Reuterkaserne für das Düsseldorf Festival. Die Bäume sind von Anwohnern nach dem Orkan Ela gespendet worden.

Düsseldorf. Er ist noch nicht da, hat aber schon für viel Wirbel gesorgt: der Pavillon der Metro an der Reuterkaserne. Beim Düsseldorf Festival (13. September bis 2. Oktober) will sich der Premiumsponsor, seit 2005 Partner der Veranstaltung, mit einem Projekt präsentieren. Stolze 48 mal 30 Meter misst der Pavillon, luftige 16 Meter der Aussichtsturm. „Metro unboxed“ heißt das Vorhaben, mit dem der Konzern über seine neuen Strukturen informieren will.

Freitag fällten Arbeiter die vier Bäume.

Freitag fällten Arbeiter die vier Bäume.

Foto: Franz Schweigert

In Festival-Stimmung ist aber nicht jeder: Vor allem Anwohner sind sauer und fühlen sich von Stadt und Metro schlecht informiert. Erst Anfang August sei ein Brief der Metro gekommen, den viele nicht wahrgenommen hätten, verbarg er sich doch zwischen vielen Wurfsendungen, erzählt Anwohner Franz Schweigert. Vor allem ärgert er sich aber über das Fällen von vier Bäumen, die zugunsten des Pavillons geopfert wurden.

Zuvor hatte es von der Metro noch geheißen, dass sie nur ausgegraben würden. Und so staunte Schweigert nicht schlecht, als Freitag Arbeiter mit Kettensägen anrückten. „Die Bäume sind von Anwohnern nach dem Orkan Ela gespendet worden. Das Fällen ist ein absolutes Unding“, beschwert er sich. „Das ist eine reine Werbekampagne auf Kosten einer Grünfläche.“

Selbstverständlich seien traditionelle Flächen wie die Rheinkirmes geprüft worden, erklärte eine Sprecherin der Metro. Diese stünden jedoch nur Kirmes und Zirkus zur Verfügung. In puncto Bäume habe sich herausgestellt, dass zu viel Rasen für das Ausgraben der Bäume entfernt werden müsste. Daher habe sich der zuständige Gärtnerbetrieb in Abstimmung mit dem Gartenbauamt und der Verwaltung für ein Entfernen der ohnehin schon laut Stadt teilweise hohlen Bäume ohne Wurzelwerk entschieden, um so weniger Grünfläche zu beeinträchtigen.

Und: „Das gesamte Gelände wird nach der Veranstaltung komplett renaturiert, dieses Vorgehen ist mit der Stadt abgesprochen“, betont die Sprecherin. nd

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