Auf der Problem-Baustelle tut sich wieder etwas

An der Jahn-/Ecke Adersstraße wird in Kö-Nähe der Rohbau nun weiterentwickelt. Es entstehen 50 statt 30 Wohnungen.

Auf der Problem-Baustelle tut sich wieder etwas
Foto: Judith Michaelis/Simulation: Leading Buildings GmbH

Und plötzlich tat sich nichts mehr auf der Baustelle an der Ecke Hüttenstraße/Jahnstraße/Adersstraße im Stadtteil Friedrichstadt und in unmittelbarer Nähe zur Kö. Das war bereits im Herbst 2015. Der Rohbau stand. Fortan wurden dort aber keine Arbeiter mehr gesehen, die das dort ehemals geplante Luxusgebäude mit dem Titel „La Couronne“ („die Krone“) vollendeten. Anwohner und Bezirkspolitiker kritisierten den Stillstand auf der Baustelle, fürchteten den Ausblick auf eine dauerhafte Betonruine, spätestens als im September 2016 dort auch noch die Gerüste abgebaut wurden. Nun aber werden sie wieder aufgebaut. Es tut sich was am Jahnplatz im neuen Jahr.

Auf der Problem-Baustelle tut sich wieder etwas
Foto: Judith Michaelis/Simulation: Leading Buildings GmbH

Denn es gibt mit dem Münchener Unternehmen Huber Invest (UH Invest) einen neuen Besitzer und Projektentwickler. Der gab dem „Kind“ mit der offiziellen Adresse Jahnstraße 1 einen neuen Namen: Aus der Krone wurde zunächst das „Jahn Palais“ und nun „One Place To Be“ und wofür das neue Konzept stehen wird, erklärt Matthias Spormann von der Düsseldorfer Immobilienagentur Leading Buildings, die für den Vertrieb zuständig ist. „Hier war zuvor eine Residenz mit 30 großen Luxuswohnungen geplant. Doch das passte nicht zum Düsseldorfer Wohnungsmarkt.“ Das habe der frühere Investor wohl gespürt und dann die Motivation am Projekt verloren.

Der neue Projektentwickler vertraute aber auf die Qualität des Rohbau-Unternehmens GWI. Bei der Stadt reichte der neue Investor eine Änderungsgenehmigung ein, Architekten planten um. „Nun sind hier 50 Eigentumswohnungen geplant, die kleinsten 42 Quadratmeter groß, aber auch drei Penthäuser mit bis zu 230 Quadratmetern“, sagt Spormann.

Er erklärt, dass der Vertrieb bereits gut laufe. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liege bei rund 7500 Euro, der Einstiegspreis fange ab 6000 Euro an und ein deutlich höherer wird bei den Penthousewohnungen des siebengeschossigen Neubaus fällig. Es ist sicher ein Objekt für betuchte Kunden. Doch man wolle die Hausgeldkosten mit zwei Euro pro Quadratmeter niedrig halten, verzichte deshalb auf gemeinschaftliche Sauna, Fitnessraum oder ähnlich kostentreibende Angebote, so Spormann.

Er betont die Vorzüge der immer gefragteren „totalen Innenstadtlage“, in der man auch kein Auto brauche. Zudem wirbt er nicht nur mit dem vorhandenen Aldi nur ein paar Meter entfernt an der Kö als nahem Einzelhandel, sondern auch mit dem künftigen Mega-Supermarkt von Zurheide, der an der Berliner Allee/Ecke Graf-Adolf-Straße im März eröffnen soll. Der ist dann ebenfalls zu Fuß vom Neubau am Jahnplatz erreichbar und das 12 000 Quadratmeter große Lebensmittel-Land heißt auch noch Crown-Haus. Da also ist es bei der „Krone“ geblieben. . .

Im Erdgeschoss des neuen Wohnhauses bleibt es bei den bekannten Plänen und Verträgen: Hier wird, wie die WZ berichtete, die Restaurant-Kette „L’Osteria“ ihre erste Filiale in Düsseldorf eröffnen. Auf Bannern am Rohbau sucht sie bereits jetzt Pastaköche. Geplant sind im Restaurant 130 Sitzplätze und für die Außengastronomie 100 weitere Plätze.

Dieser Terrassenbereich, so Matthias Spormann, werde auch den gesamten Vorplatz aufwerten. Ein jahrelanger Wunsch der Stadtteilpolitiker in der Bezirksvertretung 3 geht damit in Erfüllung. Doch die Platzgestaltung hing eben stets von der Entwicklung des Eckgrundstücks ab. Gleich an die neue Terrasse an schließt sich auch die ehemalige unterirdische Toilettenanlage an, die der Verein Reinraum für kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen nutzt.

Zum neuen Gebäude gehört eine Tiefgarage. Die 50 Eigentumswohnungen sollen dort Ende des Jahres fertig sein. Auch die „L’Osteria“ soll im Dezember eröffnen.

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