„Arbeitsmarkt bleibt in guter Verfassung“

Agentur-Chef Schüßler sorgt der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht.

„Arbeitsmarkt bleibt in guter Verfassung“
Foto: Sergej Lepke

Vom „üblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn“ sprach Roland Schüßler, der Chef der Agentur für Arbeit in Düsseldorf gestern bei der Vorstellung der Januar-Statistik. 23 844 Menschen sind aktuell arbeitslos (Arbeitslosenquote: 7,2 Prozent), das sind 827 mehr als im Dezember 2017 — aber eben 1289 weniger als vor einem Jahr, als die Quote noch bei 7,7 % lag.

„Arbeitsmarkt bleibt in guter Verfassung“
Foto: dpa

Üblich ist der Anstieg wegen des gängigen Kündigungstermins zum Jahresende und weil dann viele befristete Arbeitsverträge auslaufen. Insofern ist Schüßler ganz entspannt: „Dies bedeutet keine Unterbrechung der positiven Grundtendenz auf dem Düsseldorfer Arbeitsmarkt, der befindet sich in guter Verfassung.“

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Der Arbeitsmarkt

Hier die wichtigsten Fragen zur Lage auf dem Arbeitsmarkt:

Bildet die offizielle Arbeitslosenzahl das ganze Ausmaß des Problems ab?

Nein, bei weitem nicht. Die Agentur für Arbeit selbst weist inzwischen auch die sogenannte Unterbeschäftigung aus. Da liegt die Quote im Januar 2018 bei 10,0 Prozent, die absolute Zahl bei 34 006 — das sind gut 9000 mehr als die offiziellen Arbeitslosen.

Woraus setzt sich diese Gruppe zusammen?

Vor allem aus Personen, die an bestimmten Maßnahmen (u.a. Aktivierung und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, Weiterbildung, spezielle Programme zur Teilhabe am Arbeitsmarkt, aber auch Programme für Selbstständige und Existenzgründer). Hinzu kommen sogenannte „Personen in Sonderstatus“, gemeint sind insbesondere Ältere oder kurzfristig Erkrankte.

Wie verteilt sich Arbeitslosigkeit auf Gruppen? Insgesamt sind 54,6 % Männer (also 45,4 % Frauen). 35,7 % sind Langzeitarbeitslose (müssen mindestens ein Jahr arbeitslos gemeldet sein). In punkto Alter machen die über 50-Jährigen (32,1 %) die größte Gruppe aus, die Jugendarbeitslosigkeit (15-25) liegt bei 6,0 %. Und: 38,2 % der Arbeitslosen sind Ausländer, Schwerbehinderte machen 6,8 % aus.

Gibt es viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt? Ja, jeden Monat werden Menschen arbeitslos — oder finden wieder einen Job. Im Januar meldeten sich 5367 neu oder erneut arbeitslos (223 weniger als im Januar 2017); 2240 davon aus einem Arbeitsverhältnis heraus.

Zugleich beendeten 4547 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit (144 mehr als vor einem Jahr) — allerdings nur 1233 durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.

Wie viele Personen beziehen welche Leistung? Das klassische Arbeitslosengeld bekommen derzeit 6600 Düsseldorfer. „Hartz IV“ beziehen 43 806 erwerbsfähige und 17 426 nicht erwerbsfähige Berechtigte (Bedarfsgemeinschaften: 32 353).

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