Aquazoo: Schöner Wohnen im Tropenhaus

Tiere: Im Aquazoo tut sich was: Stumpfkrokodil Ferdinand soll für Nachwuchs sorgen – und die Otterfamilie hat mehr Platz.

Düsseldorf. Umzugsstress im Aquazoo: Die Otterhorde hat gerade ihr neues Quartier bezogen. Sie lebt jetzt im ehemaligen Revier des Hechtalligators "Hechti", der aufgrund seines Alters im Januar eingeschläfert worden war. Das alte Ottergehege in der Tropenhalle des Aquazoos steht nun leer. Bald sollen die Papua-Warane einziehen. Ein junges Pärchen dieser großen Waranart wird zurzeit hinter den Kulissen des Zoos eingewöhnt.

Grund für den Umzug der Otter: "Sie haben jetzt mehr Platz, können sich besser verstecken. Das ist auch für uns Pfleger wichtig, weil die Tiere aggressiv reagieren, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen", sagt Tierpflegerin Sandra Bischoff (28).

So kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen im Ottergehege. Zoodirektor Wolfgang Gettmann: "Wir mussten etwas unternehmen. Ein Otterweibchen wurde zunehmend aggressiv gegenüber den Pflegern. Daher haben wir das Tier in einen Zoo in Holland gegeben und die restlichen männlichen Tiere kastrieren lassen."

Denn Nachwuchs hat es bei den Ottern in den vergangenen Jahren genug gegeben. Im Jahr 2005 brachte Otterweibchen Julischka sogar sieben Jungetiere in einem Wurf zur Welt. Zwei der Tiere verendeten, eines nahm der Zoodirektor bei sich auf. Otter Nemo lebt seitdem bei den Gettmanns zu Hause.

Doch was für die Kurzkrallenotter gilt, lässt sich nicht auf die Stumpfkrokodile übertragen. Nur einmal hat das Weibchen Stumpfi mit seinem damaligen Partner für Kroko-Nachwuchs im Aquazoo gesorgt. Doch seit dem herrschte Ebbe. Als dann auch noch vor zwei Jahren das Stumpfkrokodilmännchen starb, sah es dunkel aus in Sachen Zuchtprogramm. Denn im Gegensatz zu den asiatischen Kurzkrallenottern, ist diese Krokodil-art sehr selten, wird daher nachgezüchtet. Gettmann: "Der Europäische Zuchtverband schaut wo diese Tierarten die besten Nachwuchschancen haben."

Und so zog Anfang März ein neues Stumpfkrokodilmännchen in das Gehege ein. Jetzt ruhen alle Hoffnungen auf Ferdinand aus der Tschechischen Republik, der allerdings zurzeit noch getrennt von Stumpfi im ehemaligen Gehege der Panzerkrokodile lebt. Auch diese waren in der vergangenen Zeit durch aggressives Verhalten aufgefallen, wurden daher im Austausch für Ferdinand nach Tschechien gebracht. "Die Panzerkrokodile sind dort besser aufgehoben. Für uns sind kleinere Krokodilarten aufgrund der Gehege besser geeignet."

So werden auch die ebenfalls im März aus Frankfurt eingetroffenenen australischen Süßwasser-Krokodile nicht auf Dauer in Düsseldorf bleiben. Pflegerin Sandra Bischoff: " Noch sind sie klein, aber in etwa zwei Jahren werden sie schon über anderthalb Meter groß sein. Dann kommen sie zurück nach Frankfurt."

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