Altstadt: Schüler fälschen Ausweise

Jugendliche versuchen zunehmend, Türsteher zu überlisten, um zu feiern. Der OSD erwischte sieben an einem Abend.

Düsseldorf. In den vergangenen Monaten häuften sich die Klagen der Altstadt-Wirte beim städtischen Ordnungs- und Servicedienst. Immer wieder wurden von den Türstehern Jugendliche ertappt, die gefälschte Personalausweise vorzeigten.

Eine Schwerpunkt-Kontrolle in der Altstadt brachte jetzt ein sogar für OSD-Chef Holger Körber überraschendes Ergebnis: "Wir haben an einem Abend sieben gefälschte Ausweise gefunden." Das teilte Körber jetzt den Altstadt-Gastronomen und Anwohnern im Rahmen der Bürgersprechstunde mit.

Bis spätestens Mitternacht müssen unter 18-Jährige den Heimweg antreten, wer noch keine 16 Jahre alt ist, hat in Gaststätten ab 22 Uhr nichts zu suchen. Das wird auch von den Türstehern inzwischen streng kontrolliert. Gleich mehrere Gaststätten-Besitzer berichten, dass vor allem junge Damen versuchen, die Kontrolleure auszutricksen. Dabei seien die gefälschten Dokumente oft so nah am Original, dass sie als Fälschungen kaum auszumachen sind.

Körber riet den Gastronomen, sich auf Schülerausweise erst gar nicht zu verlassen: "Wer kann schon beurteilen, wie die Ausweise einer bestimmten Schule aussehen?" Außerdem gebe es inzwischen eine Reihe von anderen Institutionen, die ebenfalls so genannte Schülerausweise ausgeben. Am Einlass sollten die Türsteher nur auf amtliche Dokumente wie Personalausweise oder den Führerschein vertrauen.

Aber auch darauf kann man sich nicht verlassen. Denn am Computer können auch Personalausweise inzwischen nachgemacht werden. Auch wenn die meisten Fälschungen dilettantisch sind, fallen sie im dunklen Licht an der Disko-Tür kaum auf.

Andere junge Damen wiederum legen echte Ausweise vor - allerdings nicht ihre eigenen, sondern die von bereits volljährigen Freundinnen oder Geschwistern. Wenn sie vom OSD erwischt werden, behaupten die Jugendlichen, sie hätten die Papiere gerade gefunden und seien auf dem Weg zur Polizei.

Sollten doch mal Jugendliche mit falschen Papieren durchgeschlüpft sein, müssen die Wirte keine negativen Folgen fürchten. "Wenn sie an der Tür ordentlich kontrolliert haben, sind sie auf der sicheren Seite", machte Körber deutlich.

Nicht alle Kontrollen enden übrigens unangenehm. So überprüfte Spiegel-Wirt Peter Klinkhammer den Ausweis einer jungen Dame, die am nächsten Tag 30 Jahre alt wurde: "Die hat sich sogar gefreut und empfand die Überprüfung als Kompliment."

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