Alte Hermes Papierfabrik an der Fringsstraße in Düsseldorf Alte Papierfabrik: Der Weg für den Abriss ist frei

Gutachten liegt vor, jetzt fehlt nur noch die Genehmigung. 18 Mal musste die Feuerwehr dieses Jahr schon zur Fabrik ausrücken.

Die Fabrikhallen sollen abgerissen werden. (Archivfoto)

Die Fabrikhallen sollen abgerissen werden. (Archivfoto)

Foto: Nikolas Golsch

Düsseldorf. Die alte Hermes-Papierfabrik an der Fringsstraße im Hafen war ein Industriedenkmal mit Flair — inzwischen aber ist sie für die Feuerwehr nur noch Ärgernis und Gefahr. Doch damit wird Ende dieses Jahres wohl endgültig Schluss sein: Das entscheidende Gutachten liegt vor, der Auftrag für den Abriss ist so gut wie vergeben.

26 Mal mussten die Einsatzkräfte 2015 wegen Bränden zur Fabrik ausrücken, in diesem Jahr schon 18 Mal. Trauriger Tiefpunkt: Im März stürzte ein 15-Jähriger in der Ruine ab, lag danach im Wachkoma. Allein vier Alarme gab in der vergangenen Woche, von Freitagabend bis Samstagmittag war die Feuerwehr im Dauereinsatz wegen eines Feuers. Dabei kommt es in dem unübersichtlichen und maroden Gebäude immer wieder zu gefährlichen Situationen für die Retter. „Es ist eine unschöne Einsatzstelle. Wir sind froh, wenn das ein Ende hat“, sagt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen.

Nachgehakt

Das wird auch Markus Mertens vom neuen Eigentümer, der Rialto Capital AG, sein. Immerhin zahlt er 15 000 Euro im Monat allein für die Absicherung des Geländes. 24 Stunden ist ein Sicherheitsdienst vor Ort, mit 165 Stahlplatten wurden Fenster und Türen verrammelt. Doch immer wieder muss nachgebessert werden, weil Eindringlinge die Platten sogar mit der Flex durchbrechen.

Aber noch in diesem Jahr soll es damit vorbei sein. „Es geht voran — in die richtige Richtung“, sagt Mertens auf WZ-Nachfrage. „Das Abrissgutachten liegt vor. Wir werden jetzt mit einem Architekten die Abrissgenehmigung vorbereiten.“ Angebote für den Abbruch habe er bereits, der Auftrag soll nun rasch vergeben werden.

Für Mertens ist das nur teilweise eine gute Nachricht. Denn eigentlich wollte er die Fabrik erhalten. Auch der Firmensitz seines Unternehmens in Köln ist ein altes Industriegebäude von 1880. In Düsseldorf haben die Brandstifter das unmöglich gemacht. Mertens: „Der Hitzeschaden an der Substanz ist zu groß.“

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