Als es auf dem Rhein spukte

Führung mit viel Seemannsgarn und Anekdoten zur Rheinschifffahrt.

Als es auf dem Rhein spukte
Foto: Steiner

Wenn es dunkel wird in der Altstadt und ein leichter Windhauch weht, dann kann man es spüren. Es spukt in Düsseldorf. Eine Legende besagt, dass im Schlossturm eine Frau im weißen Gewand seit Jahrhunderten durch die oberen Etagen schwebt. Jakobe von Baden heißt der gequälte Geist, den der eine oder andere schon beobachtet haben will.

Geschichten wie diese kennt Andrea Bartsch, Historikerin des Schifffahrt-Museums, zu genüge. Am Sonntag nimmt sie die Besucher ihrer Führung „Kaum zu glauben - Kurioses aus der Rheinschifffahrt“ mit auf eine historische Reise, die gespickt ist mit Seemannsgarn, Spukgeschichten und historischen Fakten. Fünf davon hat sie uns schon verraten.

Das wunderliche Wassertier Moby Dick hieß der weiße Wal, der sich 1966 im Rhein verirrte. Das vier Meter große Tier war wohl in der Nordsee falsch abgebogen und dann bis nach Düsseldorf geschwommen. Sein kleines Abenteuer ging aber wohl gut aus.

Mit Booten durch die Stadt Als früher Hochwasser in der Stadt war, fuhren die Menschen mit Booten umher. Über provisorische Hochpfade und Brücken konnten sie in ihre Häuser.

Floßgiganten auf dem Rhein Es waren riesige Flöße, die vom späten 15. Jahrhundert bis Ende des 19. Jahrhunderts auf dem Rhein in Richtung Holland trieben. Die bis zu 800 Meter langen Kolosse transportierten Hölzer aus dem Schwarzwald in die Niederlande. Dort wurden sie für den Bau der Handelsflotte gebraucht. Zur Strafe gibt es Bier Wer was anstellt, der wird bestraft. Die Mitglieder der Schiffergilden hatten aber eine Strafe der ganz besonderen Art. Gotteslästerung kostete eine Vierteltonne Bier, andere Entgleisungen gar eine ganze Tonne. Das erste Dampfschiff „Wat is en ne Dampfmaschin?“, fragte schon Professor Bömmels, gespielt vom Düsseldorfer Paul Henckels, im Kultfilm „Die Feuerzangenbowle“. Es war eine Sensation, als am 12. Juni 1816 das erste Dampfschiff auf dem Rhein ankam. Zuerst war die Meinung über die „dampfschnaubenden Höllenmaschinen“ geteilt, doch bald lernte man, die Schnelligkeit und den Komfort zu schätzen.

Führung „Kurioses aus der Rheinschifffahrt“ im Schifffahrt-Museum, Burgplatz. So, 15. Juli, 15 Uhr. Dauer: 60 Minuten, der Eintritt ist frei.

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