Düsseldorf Albrecht-Dürer-Kolleg: Weg frei für Benrath

Die Stadt hat das Grundstück gekauft, 70-Millionen-Euro-Projekt soll schnell umgesetzt werden.

Düsseldorf: Albrecht-Dürer-Kolleg: Weg frei für Benrath
Foto: S. Lepke

Düsseldorf. Dreistellige Millionen-Projekte vor der Brust, doch wenig Spielraum im Haushalt: Für diesen Widerspruch muss die Ampelkoalition eine Lösung finden. Sie tut es offenbar, indem sie in die Offensive geht. Das 70-Millionen-Euro-Projekt „Neubau Albrecht-Dürer-Kolleg“ steht nach jahrelangem Hin und Her vor dem Durchbruch. Das Grundstück an der Paulsmühlenstraße in Benrath hat die Stadt bereits gekauft. Zudem gibt es zusätzlich Pläne für Wohnungen und ein Hotel auf dem Gelände.

Mit der Umsetzung ist die städtische Bautochter IDR betraut, sie hat gerade eine Machbarkeitsstudie erstellt, die sie in dieser Woche bei den Fraktionen der Ampel-Kooperation und der CDU vorstellt. Das Echo aus der Politik ist positiv.

SPD-Fraktionschef Markus Raub sprach gegenüber der WZ von einer „sehr überzeugenden Darstellung“. Die Bodenbelastung sei am alten Thyssen-Standort weniger schlimm als befürchtet. Er spricht sich für eine schnelle Umsetzung aus.

Die Opposition hatte zuletzt die Festlegung von OB Thomas Geisel für einen Umzug vom Fürstenwall nach Benrath kritisiert. Dessen Vorgänger Dirk Elbers hatte sich noch auf die Völklinger Straße in Bilk festgelegt. Doch Unions-Schulexpertin Constanze Mucha sagt, nachdem sie die Darstellung der IDR gehört hat: „Wenn das wirklich so ist, kann man nur zustimmen.“

IDR-Chef Denis Rauhut sagte der WZ am Dienstag, dass die Bodenbelastung weniger schlimm sei als bislang angenommen: „Da gab es vorher diverse Horrormärchen.“ Zumindest sei der Umgang damit machbar, Abstimmungen mit dem Umweltamt liefen bereits. Der Boden ist u.a. mit chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) und Schwermetallen wie Kupfer und Chrom belastet. Zum Kaufpreis für das Grundstück wollte er sich nicht äußern. Experten hatten den Wert zuletzt auf rund zehn Millionen Euro geschätzt.

Allerdings stehen hinter dem Projekt noch weitere Fragezeichen. Ein Modell sieht vor, dass zusätzlich zur Schule noch 300 Wohnungen entstehen könnten, wie Markus Raub der WZ sagte. Eine weitere Idee spricht Denis Rauhut selber an: „Wir denken definitiv an ein Hotel.“

Unklar ist auch die Finanzierung, Raub will da nicht konkret werden. Eine Möglichkeit wäre, dass die für Schulbauten neugegründete IDR-Tochter IPM die Kosten vorfinanziert, ohne dass der Haushalt belastet wird, und die Stadt diese über ein Mietmodell zurückzahlt.

Auf den Zeitplan angesprochen spricht Rauhut von der ersten Jahreshälfte 2018 als möglichen Übergabetermin — „ein zugegeben sportlicher Zeitplan“.

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