Ärger ums Rauchen in der Philipshalle

Das Rauchverbot wird bei Konzerten oft missachtet. Ein Rockmusik-Fan beschwert sich.

Düsseldorf. Irene Schlüter ist sauer. Dabei hatte sie sich so gut vorbereitet. Mit ihrer Lebensgefährtin, die an Krebs leidet und unter anderem Metastasen in der Lunge hat, wollte sie das Konzert der dänischen Rockabilly-Band Volbeat in der Philipshalle besuchen.

Irene Schlüter machte sich auf der Homepage der Philipshalle schlau und dort heißt es unter Punkt 17 der häufig gestellten Fragen (FAQ): "Die Philipshalle setzt das Nichtraucherschutzgesetz konsequent und im Sinne der Gesetzgebung um."

Doch mit der rauchfreien Luft war es am 2. November beim Volbeat-Auftritt nicht weit her: "Es wurde permanent in unserer Umgebung geraucht und niemand ist dagegen vorgegangen", schreibt Irene Schlüter in einem Beschwerdebrief an die Philipshalle, der der WZ vorliegt. Am Tag nach dem Konzert habe sich der Husten bei ihrer Partnerin wegen des Rauchs "extrem verschlechtert".

Annette Röttgen, Hallenleiterin der Philipshalle, bedauert den Vorfall: "Wir unternehmen alles, um das Rauchverbot auch durchzusetzen und sprechen alle an, die wir mit brennender Zigarette sehen." Aber bei einer ausverkauften Halle mit 7500 Zuschauern seien eben auch Ordnungsdienst und Personal überfordert. "Da sind wir auch auf die Einsicht des Publikums angewiesen", sagt Annette Röttgen. Und gerade beim Volbeat-Konzert seien die Zuhörer "sehr uneinsichtig" gewesen.

Das Problem, dass das Rauchverbot offenbar nicht mehr befolgt wird, wenn Konzerthallen voll sind, ist auch Zakk-Sprecherin Heike Billhardt bekannt. "Eigentlich klappt das bei uns ganz gut, aber wenn es voll ist, kann man das Rauchverbot eben nur schwer kontrollieren." Bis man sich zu dem Raucher durchgekämpft habe, sei die Zigarette oft schon wieder aus. Mehr als an allen Eingängen und in den Hallen auf das Verbot hinzuweisen und Raucher direkt anzusprechen, könnten die Veranstalter und Hallenbetreiber nicht leisten. "Da sind wir auf die Zivilcourage der anderen Gäste angewiesen", sagt Röttgen.

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