Abwrack-Prämie sei Dank: Die Laune auf der Automeile steigt

Die Autohändler in Düsseldorf hoffen auf eine positive Signalwirkung.

Düsseldorf. Gute Stimmung bei den Autohändlern auf der Automeile in Flingern: Die Nachricht vom sofortigen Inkrafttreten der so genannten Abwrackprämie hat sich wie ein Lauffeuer herum gesprochen. Demnach erhalten Autobesitzer 2500 Euro vom Staat, wenn sie ihr mindestens neun Jahre altes Auto verschrotten lassen und einen umweltfreundlichen Neu- oder Jahreswagen kaufen.

"Die neue Regelung ist ein positives Signal für unsere Branche. Doch ich erwarte auch kein Wunder", sagt Andreas Vierzefski, Geschäftsführer in Kroymans Autohaus. Ähnlich sieht das auch Toyota-Verkäufer Thomas Hollander: "Wir hoffen sehr, dass wir von der Regelung profitieren werden. Allerdings ist bisher noch unklar, wie genau die Maßnahme umgesetzt wird."

Auch im Premiumsegment gibt es Zuspruch. "Ich sehe die Abwrackprämie sehr positiv", sagt Uwe Hagen, Vertriebsleiter der Region West bei Audi. Natürlich weiß Hagen, dass sich die Prämie direkt wohl nur bei den Einstiegsmodellen von Audi auswirkt. Aber es geht in seinen Augen um mehr: "Es kommt jetzt darauf an, die vielen positiven Folgen zu kommunizieren."

Diese reichen laut Hagen von der Umweltbilanz - verbrauchsärmere, verträglichere Autos statt alter Stinker - über Steuervorteile bis hin zu Servicepaketen, die viele Hersteller im Programm haben. Auch die Auslastung der Fachwerkstätten werde zunehmen - ein wichtiger Umsatzbringer.

Die Autoverwertung Beier gehört zu den führenden Unternehmen der Branche bundesweit und ist in Düsseldorf die Nummer eins. 1950 gegründet, zog man vor einigen Jahren von Gerresheim nach Heerdt. Firmenchef Joachim Beyer rechnet mit einem Zuwachs der Verschrottungen. "Der dürfte bei 20 Prozent liegen."

Die Prämie für Autos ab neun Jahren einzurichten, entspricht in seinen Augen der Realität. "Die Autos werden ab einem Alter von zehn Jahren verschrottet." Rund 600 Autos würden im Jahr von Privatleuten auf den 13000 Quadratmeter großen Platz gebracht. Reihenfolge der Fabrikate laut Beiers Erfahrung: Zuerst werden auf dem Autofriedhof Japaner und Italiener beigesetzt, dann Ford und Opel, schließlich VW, BMW und Mercedes.

Bei einer Blitzumfrage in der Innenstadt zum Thema Abwrackprämie herrschte allerdings noch Zurückhaltung. "Was nützen mir die 2500 Euro, wenn ich den Rest nicht bezahlen kann", sagt der Grafik-Designer Jurij Klar (26), der einen zwölf Jahre alten Opel Corsa fährt. Und auch Paul-Hans Lang (62) ist skeptisch: "Wer sich einen Neuwagen leistet, für den sind 2500 Euro kein Anreiz. Ich glaube daher nicht, dass die Maßnahme viel bringt." Anders sieht das Manfred Lange (67), der vor zwei Jahren seinen zehn Jahre alten Mercedes gegen einen neuen BMW eintauschte. "Das ist ein gute Sache. Ich habe damals für meinen alten auch einen guten Preis bekommen, das hat mir die Entscheidung enorm erleichtert."

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