Ab minus zehn Grad hilft kein Salz mehr

Der Schnee und seine Folgen war am Montag das Hauptthema im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen.

Düsseldorf. Warum werden in Düsseldorf Schneemengen zu Problem, über die andere Städte nur müde lächeln? So stecken Münchener 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee locker weg, in Düsseldorf aber versetzten sie vor Weihnachten fast die ganze Stadt ins Chaos.

Der Grund sei nicht das Versagen von Awista, sondern ein grundsätzlich anderer Umgang mit Schnee, erklärte am Montag Awista-Geschäftsführer Henning Friege im Fachausschuss. Während in schneereichen Gegenden die Gemeinden auf das Festfahren setzen, hießt in Düsseldorf Räumen die Devise. Deshalb werde seit einigen Jahren auch auf den Hauptverkehrsstraßen wieder Salz gestreut, was in den 1990er Jahren verpönt war. Damals wurde ausschließlich Split auf den Straßen verteilt. "Im Frühjahr waren aber die Kanäle verstopft, Salz entpuppte sich als das kleinere Übel", so Friege.

Das Problem vor Weihnachten waren die tiefen Temperaturen. Bei minus zehn Grad und mehr lässt der Abtaueffekt von Salz rapide nach. Deshalb blieb der Schnee auch viel länger liegen als beispielsweise am letzten Wochenende. Da konnten die Reinigungsfahrzeuge den Schneematsch mühelos aufsaugen - mit dem Ergebnis, dass am Montag die Altstadt und die Königsallee (fast) schneefreie Zonen waren.

"Jährlich wird das Winterdienstkonzept zwischen Awista, Straßenverkehrsamt und Rheinbahn abgestimmt", beschrieb Umweltdezernentin Helga Stulgies das Vorgehen der Verwaltung. Dann werden wohl auch die schlecht erreichbaren Haltestellen zur Sprache kommen. Denn die Schneepflüge hatten die Schneemassen von der Fahrbahn zum Straßenrand geschoben, die Rheinbahn ihre Haltestellen gesäubert, nur Zugänge zu den Haltestelleninseln durch die Schneewälle waren nicht geschaffen worden. Warum nicht, konnte am Montag nicht geklärt werden. Das wird am Mittwoch im Verkehrsausschuss nachgeholt.

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