84-Jährige von ihrem Bank-Berater betrogen

Die Rentnerin hatte viele Jahre absolutes Vertrauen zu dem 63-Jährigen. Der kam gestern mit einer Bewährungsstrafe davon.

Über ein Vermögen von zwei Millionen Euro verfügte eine heute 84 Jahre alte Rentnerin. Da sie selbst wenig Ahnung von finanziellen Dingen hat, vertraute die Rentnerin viele Jahre ihrem Bankberater. Auch als der 63-Jährige zu einem anderen Geldinstitut wechselte, sollte er weiter das Vermögen der Frau verwalten. Stattdessen hat der Finanzexperte in die eigene Tasche gewirtschaftet. Mindestens 50 000 Euro, möglicherweise aber auch viel mehr. Gestern musste sich der Bank-Berater wegen Betruges vor dem Amtsgericht verantworten.

Eine hohe Abfindung hatte die Rentnerin bekommen, als sie ihr Antiquariat aufgab, für das sie noch einen Mietvertrag für 20 Jahre hatte. Das Geld vom Hausbesitzer sollte die Altersversorgung sein. Der Finanzexperte der Bank versprach, das Vermögen gewinnbringend anzulegen. Trotzdem fiel dem Finanzamt auf, dass die Erträge immer weniger wurden. Bis schließlich entdeckt wurde, dass ein erheblicher Teil des Geldes verschwunden ist. Der 63-Jährige soll Schecks auf sein eigenes Konto eingezahlt haben, anstatt das Geld anzulegen.

Wie die 84-Jährige berichtete, habe sie dem Angeklagten absolut vertraut. Er habe auch noch mehr Schecks von ihr erhalten, teilweise über Beträge von 100 000 Euro. Der Angeklagte hatte zunächst behauptet, es sei darum gegangen, Geld auf ein Konto in die Schweiz zu bringen.

Schließlich legte der Finanzexperte aber doch ein Geständnis ab. Weil die Bank den Schaden inzwischen ersetzt hat, kam der Mann mit einer milden Strafe davon: elf Monate Haft auf Bewährung.

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