500 kleine Kunstwerke für St. Martin

Die Bilker Martinsfreunde gaben Kindern eine Plattform, um ihre Laternen auszustellen.

500 kleine Kunstwerke für St. Martin
Foto: Sergej Lepke

Um die 500 Laternen, allesamt bunt leuchtend — und natürlich selbst gebastelt: Der Verein der Martinsfreunde in Bilk bringt die kleinen Kunstwerke der Düsseldorfer Kinder seit mittlerweile 70 Jahren ganz groß raus; bei einer Ausstellung im Gemeindesaal konnte am Samstag jeder die Laternen bestaunen. Dazu arbeiten die Martinsfreunde mit Schulen, Kindergärten und Seniorenheimen zusammen. Gestern wurde dann die beste Martinslampe von einer Jury gekürt.

Wer wollte, konnte sich natürlich auch selbst im Basteln versuchen. Was gar nicht mal so schwierig ist: „Zuallererst braucht man einen Karton, der als Gestell dient. Danach wird transparentes Papier aufgeklebt und zum Schluss befestigt man noch oben den Drahtbügel. Als Lichtquelle dient ein Laternenstab“, erklärt die 12-jährige Leonie Möhle am Basteltisch. Die Kinder haben auch die Möglichkeit, die Laternen mit ihren Lieblingsmotiven zu verzieren. Zu Sehen waren u.a. Kirchenfenster-Motive, die Mantelteilung des St. Martin oder die Martinsgans. Aber auch weltliche Motive wie die Wappen von Fortuna Düsseldorf oder vom DEG sind gefragt. Die Motive des Grand Départ der Tour de France waren sicherlich auch Highlights bei der diesjährigen Martinslampen-Ausstellung.

Der Bilker Martinszug findet dann am Freitag, den 10. November um 17.30 Uhr statt. Startpunkt ist der Siegplatz. Der Zug endet auf dem Schulhof der GGS Kronprinzenstraße. Es werden bis zu 3000 Teilnehmer erwartet.

Mit dabei sind fünf Musikkapellen und ein opulentes Schauprogramm mit einem Ritter, vier Knappen, einem Bettler, einem Bischof und vier Mönchen. „Uns ist es sehr wichtig, dass die Martinsbotschaft der Barmherzigkeit so ausführlich wie möglich vermittelt wird“, erklärt der Vorsitzende Klaus-Dieter Möhle. „Das wichtigste sind die Bilker Kinder und ihre strahlenden Augen beim Martinszug“, sagt der ehrenamtliche Helfer Jan Helm (50). Er ist seit 30 Jahren bei den Martinsfreunden dabei und kümmert sich ehrenamtlich um die Technik.

Nicht nur die jungen, sondern auch die älteren Mitbürger freuen sich über das Martinsfest. Eine von ihnen ist Edith Witte (86). Sie verbindet mit dem Martinszug Erinnerungen an ihre Jugend: „Es war toll damals mit den bunten Laternen durch die Stadt zu laufen und dabei zu singen. Leider gab es dann während des Krieges keine Martinszüge mehr, wegen der Verdunkelungspflicht. Der heutige Nachmittag hat viele schöne Erinnerungen an meine Schulzeit geweckt und dafür bin ich den Bilker Martinsfreunden sehr dankbar.“

Übrigens: Die kulturellen Ursprünge des Martinsfestes liegen im keltischen Brauchtum und wurden im Laufe der Jahrhunderte ins Christentum übertragen.

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