2014 war in Düsseldorf jede Jahreszeit wärmer als gewohnt

Der Temperaturdurchschnitt lag vergangenes Jahr in Düsseldorf um gut 1,7 Grad höher als normal.

Düsseldorf. Es sind zwar noch keine tropischen Verhältnisse, aber dass Düsseldorf deutlich wärmer geworden ist, das ist für Wetterforscher sonnenklar: Um satte 1,7 Grad Celsius hat 2014 die Durchschnittstemperatur in der Stadt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zugenommen. Das Jahresmittel lag bei 11,9 Grad — höher sogar als im klimaverwöhnten Freiburg im Breisgau.

Das mag erstaunen, wer sich an einen recht langen Winter erinnert. Tatsächlich registrierte die Wetterstation in der Stadt noch am 16. April Frost. Das allein sei noch ganz gewöhnlich, stellt DWD-Meteorologe Malte Witt fest: „An dem sprichwörtlichen Aprilwetter ist schon was dran.“ Sämtliche Schneetage nämlich lagen 2014 am Jahresende. Der — kaum schlittentaugliche — Spitzenwert: 3 Millimeter am 29. Dezember.

Weithin im Gedächtnis bleiben wird wohl der Pfingststurm Ela, der von Aachen bis zum Ruhrgebiet eine Spur der Zerstörung zog. Die Spitzen-Windgeschwindigkeit von 142 Stundenkilometern am 9. Juni liegt höher als jeder Wert seit Beginn der Messungen. Die Statistiken weisen aus, dass genau einen Monat später der niederschlagsstärkste Tag war: Am 8. und 9. Juli fielen insgesamt 80 Millimeter Regen auf Düsseldorfs Straßen und Dächer. Viele Keller wurden überschwemmt; die Schäden waren auch hier enorm. Schon ein einziger Starkregen vom 9. Juli brachte mehr als zehn Prozent der Jahresmenge, sagt Witt. Übers ganze Jahr betrachtet blieb es übrigens ziemlich genau bei der gewohnten Durchschnittsmenge an Regen.

Wer sich lieber an die schönen Tage erinnert — auch in dieser Hinsicht hatte 2014 für die Stadt einiges zu bieten: 31 Sommertage mit Spitzentemperaturen über 25 Grad. Drei Tage davon boten sogar mehr als 30 Grad. Und ja: Ein bisschen mehr Sonnenschein gab es dabei auch, sagt Wetter-Experte Witt: Mehr als 15 Stunden waren es am 6. Juni.

Das eigentliche Metier des DWD ist übrigens das kommende Wetter — aber in dieser Hinsicht winkt Malte Witt ab: „Ich mache keine Trendvorhersagen, das wäre unseriös.“ Da müsste man ja in eine Glaskugel schauen, statt aufs Thermometer.

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