154 Kilo Heroin im Laster: Iraner legen Geständnis ab

Prozess vor dem Landgericht begann. Polizei hatte den Transport von der Grenze an verfolgt.

154 Kilo Heroin im Laster: Iraner legen Geständnis ab
Foto: Polizei

Düsseldorf. Das Ziel in den Niederlanden war nicht mehr weit. Doch am Autobahnparkplatz in Langenfeld stoppte die Düsseldorfer Polizei im Januar die beiden Lastwagen aus dem Iran. 154 Päckchen mit jeweils einem Kilo Heroin entdeckten die Drogenfahnder versteckt hinter den Achsen. Seit Mittwoch müssen sich zwei 38 und 42 Jahre alte Iraner vor dem Landgericht verantworten. Ihnen drohen lange Haftstrafen.

Wie ein Beamter des Landeskriminalamtes aussagte, hatte man von italienischen Kollegen einen Tipp bekommen, dass eine größere Lieferung Rauschgift aus dem Iran unterwegs ist. Schließlich hatte man die beiden Laster im Visier, mit denen die Angeklagten unterwegs waren. Vom Iran aus hatten sie zunächst die türkische Grenze überquert. Dort wurde das Heroin in den Lkw versteckt, die ansonsten leer waren. Nachdem die Fahrzeuge die Fahrzeuge in Passau die deutsche Grenze passierten, wurden sie bis nach Langenfeld verfolgt. Dort stoppten die Drogenfahnder den Transport.

Zunächst wurden die Laster mit einem Röntgen-Gerät kontrolliert. Als dann auch noch ein Drogenspürhund anschlug, beschlagnahmte die Polizei die Fahrzeuge. In einer Spezialwerkstatt wurden die Lkw auseinandergebaut. Hinter den Achsen lagen die 154 Kilogramm Heroin, die mehr als fünf Millionen Euro wert sind.

Die beiden Lkw-Fahrer hatten zunächst abgestritten, dass sie etwas von dem Rauschgift wussten. Das änderte sich allerdings gestern, beide legten ein Geständnis ab. Der 38-Jährige erklärte, dass er hoch verschuldet sei. Im Iran habe er keine Möglichkeit gehabt, die 30 000 Euro jemals zurückzuzahlen: „Zuletzt hatte ich als Kraftfahrer nur noch zweimal in der Woche Arbeit.“

Er sei dann angesprochen worden, ob er einen Transport nach Europa fahren wollte und habe zugesagt. Dafür sollte er, wie sein Mitangeklagter auch, 15 000 Euro bekommen. Die Hintermänner wollte er aber nicht nennen, weil seine Familie immer noch im Iran lebt. Er befürchtet Racheakte der Rauschgift-Mafia.

Zuvor hatte ein langes Rechtsgespräch stattgefunden. Die Vorsitzende Richterin erklärte danach, dass die Angeklagten mit Haftstrafen von neun bis elf Jahren zu rechnen haben. Der Prozess wird fortgesetzt.

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