Wo ist nur meine Brille?

Mit Mitte 40 verändert sich bei den Menschen so manches. Das gilt auch für die Sehkraft, Mit der Brille kann man zwar noch in die Ferne schauen, beim Lesen hilft sie aber nicht mehr weiter. Das ist ganz schön lästig, gerade wenn man im Supermarkt unterwegs ist und die Preisschilder lesen möchte.

Auch beim Kontrollblick auf den Monitor der Fotokamera muss die Brille hoch ins lichte Haar geschoben werden. Für den Journalisten wird es beim Interview unpraktisch, wenn er sich die Stichpunkte für seine Fragen auf ein Blatt Papier notiert hat und beim Gespräch einen Blick darauf werfen möchte.

Ganz spannend wird es bei der Arbeit um Bildschirm des Computers. Entweder man rückt soweit zurück, dass man mit der Brille etwas lesen kann oder man zieht die Brille ab und hängt mit der Nase fast am Monitor. Auch das Lesen der Zeitung im Zug oder im Bus wird so deutlich komplizierter, weil man seine Brille ja nicht liegen lassen möchte.

Das Hauptproblem ist daher wohin mit der Brille. Hochschieben ist auch nicht die perfekte Lösung und so wird die Brille einfach abgelegt. Aber wie findet man mit schlechter Fernsicht so eine Brille wieder. Und wie ist die Sehhilfe vor unüberlegten Aktion sicher. Schon ein dickes Wörterbuch kann ihre Existenz gefährden - wie jüngst beim Schreiber dieser Zeilen, der schwungvoll den kölschen Sprachschatz mit seinen rund 1100 Seiten auf seiner Brille platziert hat.

Nun heißt es warten und bis dahin mit der alten Reservebrille noch deutlich schlechter sehen. Vielleicht sollte die Brille wie beim Schlüsselanhänger auf Pfeifen reagieren oder per GPS und Smartphone ortbar sein. Eine andere Lösung wäre eine Gleitsichtbrille — aber da berichtet so mancher Zeitgenosse über Problem und Unverträglichkeiten. Da bleibt wohl bloß die stete Suche und die Hoffnung, dass zumindest der Tastsinn noch lange gut funktioniert.

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