Was macht eigentlich die Polizei?

Neues Sachbuch informiert Kinder, wie die Beamten in Köln arbeiten und wie sie ausgerüstet sind.

Was macht eigentlich die Polizei?
Foto: Giannina Torrano

Köln. Wie sichern die Experten der „SpuSi“ Beweise an einem Tatort? Warum arbeiten bei der Polizei auch Hunde und welche Ermittler tauchen regelmäßig ab? Was steckt hinter Abkürzungen wie SEK und MEK? Diese und viele andere Fragen beantworten Kristina Wild und Lutz Martschinke in ihrem neuen Sachbuch für Kinder unter dem Titel „Polizei — wie geht das?“, das gerade im Bachem-Verlag erschienen ist.

Was macht eigentlich die Polizei?
Foto: Petra Drumm

Dabei erfahren die jungen Leser zum Beispiel, wie die große Leitstelle und wie eine der 14 Polizeiwachen funktionieren. In der Leitstelle gehen auch die Notrufe über die Telefonnummer 110 ein. Dabei ist es wichtig, genaue Angaben zu machen, damit die Polizei schnell und gezielt zur Hilfe eilen kann. Die Leser erhalten außerdem Einblicke in das große Polizeigewahrsam mit seinen 66 Zellen im Keller des Präsidiums in Kalk.

Infos gibt es zum Beispiel, zu dem was Streifenpolizisten alles an ihren schweren Gürteln tragen und was als Zubehör in ihr Dienstfahrzeug gehört. Zur Ausrüstung der Polizisten zählt auch die Dienstwaffe, die, wenn die Beamten nach Hause in den Feierabend gehen, in einer Waffenkammer sicher aufbewahrt wird. Interessant ist zudem, wie die Polizei organisiert ist und wie die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt, der Wasserschutzpolizei und der Bundespolizei abläuft. Das Kölner Präsidium ist mit seinen rund 5000 Mitarbeitern auch für die Nachbarstadt Leverkusen zuständig.

Dabei haben die Polizisten viele verschiedene Aufgaben vom einfachen Verkehrsunfall über die Bekämpfung von Kriminalität bis zu Geiselnahmen und der Abwehr von Terroranschlägen. Auch bei großen Ereignissen wie den Heimspielen des FC im Rheinenergie-Stadion oder dem Straßenkarneval sind Polizeibeamte in Köln im Einsatz und sorgen für die Sicherheit der Besucher. Interessant ist, dass es durch das Sozialwerk der Polizei sogar eigene Karnevalsorden gibt. Spezialeinheiten sind zum Beispiel das MEK und das SEK, das Mobile Einsatzkommando und das Spezialeinsatzkommando, die geheime Ermittlungen durchführen und die besonders trainiert sind, Gebäude zu stürmen, und um Täter zu entwaffnen.

Die Polizei ist in der Großstadt mit ganz verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs. So hat die Landesreiterstaffel ihre Pferde, die Fliegerstaffel Hubschrauber und die Wasserschutzpolizei Schiffe für den Einsatz auf dem Rhein. Die Reiter und die Flieger sind für das gesamte Bundesland NRW zuständig. Auch Motorräder und Fahrräder sind in Köln im Einsatz. Dazu kommen gepanzerte Spezialfahrzeuge und Wasserwerfer, die bei gewalttätigen Demonstrationen eingesetzt werden können. Ein eigenes Spezialfahrzeug hat das VU-Team mit seinem Umfallaufnahmefahrzeug, das für die Beweissicherung und Aufklärung bei schweren Verkehrsunfällen zuständig ist.

Zu den Spezialisten der Polizei gehören die Taucher. Sie suchen Gewässer mit Neoprenanzügen und Pressluftflaschen zum Beispiel nach vermissten Personen und nach Diebesgut ab. Auch weggeworfene Tatwaffen wie Messer und Pistolen finden die Taucher im Wasser. Wenn sie abtauchen, steht an Land immer ein Rettungstaucher und ein Tauchrettungsanitäter bereit, um den Kollegen in Notfällen schnell helfen zu können.

Spannend ist zudem die Arbeit der vierbeinigen Spürnasen bei der Polizei. Die in 18 Monaten speziell ausgebildeten Hunde können fliehende Täter stellen, vermisste Personen finden und wertvolle Beweisstücke wie zum Beispiel Drogen aufspüren. Mit ihren zweibeinigen Begleitern sind sie Teil der Diensthundeführerstaffel. Zu ihr gehören insgesamt 24 Tiere. Ebenso interessant ist die Arbeit der „Spusi“, die am Tatortspuren wie Fingerabdrücke, Schuhsohlenabdrücke oder Kleidungsfasern sichern. Zu Anwendung kommen dort viele hochmoderne Methoden.

Im Buch erfahren Kinder auch Nützliches über die Tricks der Taschendiebe, die Ausbildung der Kommissarsanwärter oder auch wie man sich im Netz gegen Cyber-Mobbing wehren kann bzw. wie man online sicher unterwegs ist. Dazu kommen Tipps für Radfahrer, die in Köln unterwegs sind, wo man mit dem Rad besonders achtsam sein muss.

Kristina Wild, Lutz Martschinke: Polizei Köln — wie geht das?, Bachem-Verlag, 64 Seiten, 16.95 Euro.

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