Was bei Regen in Wuppertal los ist

Von Sportaktivitäten über Kunst bis hin zur Gastronomie: Die Stadt Wuppertal hat auch bei Schmuddelwetter einiges zu bieten.

Was bei Regen in Wuppertal los ist
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Regen sind die Wuppertaler gewohnt. Entmutigen lassen sie sich davon nicht. Immerhin bietet die Stadt eine Menge Möglichkeiten, um trotz tristen und nassgrauen Wetters einen schönen Tag zu verbringen. Eine Auswahl:

Sie ist Wahrzeichen und Verkehrsmittel in Einem und fasziniert Besucher und Touristen dieser Stadt immer wieder aufs Neue: die Schwebebahn. Das innovative Fortbewegungsmittel hat seine Anfänge bereits im 19. Jahrhundert. Mittlerweile verbindet sie die gesamte Stadt, angefangen mit dem Stadtteil Vohwinkel im Westen bis nach Oberbarmen im Osten. Und da man wortwörtlich über den Dächern Wuppertals schwebt, kommt man auch bei Regenwetter in den Genuss einer ganz besonderen Stadtrundfahrt.

Ein Museumsbesuch bei Regen ist per se eine gute Idee? Im Fall des Wuppertaler Von der Heydt-Museums lohnt er sich ganz besonders. Schließlich beherbergt es nicht nur Gemälde berühmter Maler wie Pablo Picasso, Claude Monet oder Otto Dix, sondern gehört mit einer umfangreichen Kunstsammlung vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart auch zu den international renommierten Kunstorten Deutschlands.

Sport an der frischen Luft ist gut für die Gesundheit, macht bei Regen aber nur halb so viel Spaß. Unter der Briller Brücke, direkt an der Nordbahntrasse gelegen, gibt es dieses Problem nicht. Dort befinden sich seit Mai 2017 zwei Basketballkörbe, die dank der oberliegenden Fahrbahn vom Regen geschützt sind. Ein weiterer Vorteil: Da niemand in der Nähe des Sportplatzes wohnt, ist Lärmbelästigung kein Thema.

In Zeiten von Netflix, Amazon Prime und anderen Streaming-Diensten braucht man nicht mehr ins Kino zu gehen? Denkste. Denn gerade in Programmkinos wie dem Cinema (in Barmen) und dem Rex (in Elberfeld) lassen sich abseits amerikanischer Blockbuster immer wieder cineastische Perlen aus aller Welt finden, die man vorher vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte. Und dank der gemütlichen Samtsessel fühlt sich auch der Kinobesuch fast so wie ein Filmeabend auf dem heimischen Sofa an.

Wenn draußen das nasskalte Wetter tobt, bietet sich ein Besuch in der Schwimmoper an. Seit der Renovierung von 2007 bis 2010 verfügt das Schwimmbad, das seinen Namen seiner geschwungenen Dachkonstruktion verdankt, über einen komplett neugestalteten Saunabereich mit Salzraum, Dampfraum, Eisbecken und Ruheraum. Der perfekte Ort, um dem Regen zu entfliehen und sich vom hektischen Alltag zu entspannen.

Das beliebte Ausgehviertel im Herzen Elberfelds ist ein Aushängeschild der Stadt. Kein Wunder, schließlich ist auf vergleichsweise wenig Raum eine Menge los. Vom Bistro über die Studentenkneipe bis hin zum Kunstatelier und Cafés mit wechselndem Kulturprogramm ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und da sich auf der Hauptschlagader des Viertels, der Luisenstraße, die Lokale und Läden praktischerweise dicht an dicht drängen, ist ein schneller Ortswechsel mit oder ohne Schirm kaum ein Problem.

Escape Rooms erfreuen sich in Großstädten immer größerer Beliebtheit. Das Konzept erinnert dabei an ein Detektivspiel: Eine Gruppe von Menschen wird in einen geheimnisvollen Raum gesperrt und muss innerhalb einer vorgebenen Zeit verschiedene Rätsel lösen, um sich zu befreien. In Wuppertal gibt es gleich mehrere solcher Escape Rooms, mit verschiedenen Konzepten. Im „Final Escape“ werden zum Beispiel die Themenräume wie „Sherlock Holmes“ oder „Alcatraz“ von Film-Bühnenbildnern mit Liebe zum Detail gebaut.

Dass sich das Café in einem ehemaligen sowie denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude (Bahnhof Mirke) befindet, ist allein schon einen Besuch wert. Auch das Interieur ist nicht alltäglich. Die Wände sind unverputzt und das Mobiliar besteht aus zusammengewürfelten Stühlen und Tischen, die allesamt gespendet wurden. Die große Theke am Eingang wird von Büchern getragen, die am Abend beleuchtet werden. Ein uriges und gemütliches Ambiente, das zum Verweilen einlädt.

Bouldern hat sich in den vergangenen Jahren zur Trendsportart entwickelt. Das seilfreie Klettern in geringer Absprunghöhe wird 2020 sogar olympische Disziplin. Im Bahnhof Blo kann man diese Sportart auf gleich 600 Quadratmetern entdecken. Die Betreiber bieten Kurse für Anfänger, Fortgeschrittene sowie Familien und Kinder an. Die ehemalige Halle des Gold-Zack-Werks versprüht industriellen Charme, und wer nach der sportlichen Betätigung Hunger verspürt, wird im Bouldercafé im Erdgeschoss fündig.

Wenn man an Marionetten denkt, fällt einem spontan die Augsburger Puppenkiste ein. In Wuppertal heißt die Puppenkiste Müllers Marionettentheater. Und ebenso wie sein süddeutsches Pendant verzaubert auch die bergische Version mit bekannten Stücken wie etwa „Der gestiefelte Kater“ Generationen von Kindern. Auch Erwachsene fühlen sich beim Spiel mit den Puppen in ihre Kindheit zurückversetzt. Ein magischer Ort, der die Generationen verbindet — und wo kein Regen stört.

Alle Serienteile unter:

wz.de/regenzeit

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