Wanderung: Schritt für Schritt Richtung Radweg

Rund 120 Burscheider folgen der Einladung der Stadt zu einer ersten Erkundungstour auf der Bahntrasse.

Burscheid. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass der Radweg auf der Bahntrasse kein Hirngespinst, sondern ein breit verankertes Bedürfnis ist, dieser Samstagvormittag hätte ihn erbracht. Etwa 120 Burscheider waren der Einladung der Stadt gefolgt, ein Stück auf der alten Trasse zu wandern und dabei Neues über die Radwegeplanung zu erfahren. Bei der halbstündigen Einführung im Rathausfoyer kamen gar nicht alle Gäste unter.

Erfreut über den Andrang war nicht nur Bürgermeister Stefan Caplan, sondern auch sein Vorgänger und Wegbereiter für den Radweg, Hans Dieter Kahrl, sowie Björn Remer. stellvertretender Leiter der Stadtplanung und von Caplan als „Mr. Radwegtrasse“ tituliert.

Remer war es auch, der die Gäste vor dem Start mit Detailinformationen zum Radweg versorgte, der im April 2012 offiziell eröffnet werden soll. Unter anderem listete er die 19 Anknüpfungspunkte auf, die über das Stadtgebiet verteilt für Zugang zu dem durchgehend auf drei Meter Breite asphaltierten Radweg sorgen sollen.

Wermutstropfen dabei ist die Tatsache, dass der Griesberg nicht direkt angebunden werden kann. Dort verläuft der Einschnitt der Trasse zu tief, um auf dem verfügbaren Gelände eine vertretbare Verknüpfung zu errichten.

Im Durchschnitt müssen Nutzer des Radwegs nur mit einer Steigung von 1,5 Prozent rechnen. Das bequeme Radeln wird allein im Umfeld der Jahnstraße etwas mühseliger, weil die Überwindung des dortigen Erdwalls zu beiden Seiten eine etwa 100 Meter lange Rampe mit sechsprozentiger Steigung erfordert.

Aber was heißt überhaupt Radweg? Natürlich steht die Trasse nach Fertigstellung auch Wanderern, Inline-Skatern oder Rollstuhlfahrern zur Verfügung. In zwei Gruppen aufgeteilt, machten sich die Besucher schließlich auf den Weg: die einen in Richtung Kuckenberg, die anderen in Richtung Hilgen; wer wollte, dabei versorgt mit Nordic-Walking-Stöcken der Burscheider TG und der TG Hilgen.

In beiden Richtungen wird der Ausbau des Radweges zunächst schon vor der Ortsgrenze enden: in Hilgen an der Floßwiese, weil für die letzten 800 Meter bis Wermelskirchen der zweite Bauabschnitt der B-51-Sanierung abgewartet werden muss; und in Kuckenberg, weil der Rest erst fertiggestellt wird, wenn es auch auf Leverkusener Seite weitergeht.

Dafür tritt der dortige Förderverein ein und war am Samstag auch gleich mit mehreren Vertretern angereist. Für ihren Einsatz erhielten sie warmen Applaus. Wenn die Freunde und Förderer in ihrer Heimat auch noch Überzeugungsarbeit leisten müssen, in Burscheid rennen sie schon offene Türen ein.

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