Von Werwölfen im Düsterland und Kakerlakensuppe

Im katholischen Pfarrheim fand am Wochenende die 20. Ausgabe der beliebten Spielenacht statt.

Von Werwölfen im Düsterland und Kakerlakensuppe
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Fang ich an mit „Kakerlakensuppe“? Oder versuche ich es mit den „Werwölfen im Düsterland“? Da fiel manchem Jugendlichen die Wahl nicht gerade leicht beim Anblick der über vierzig Gesellschaftsspiele. Die lagen bunt gemischt auf einem Bord im katholischen Pfarrheim von St. Laurentius und warteten darauf, eifrig genutzt zu werden.

Zum zehnjährigen Bestehen -und damit 20. Veranstaltung- der Spielenacht hatten sich die Mitglieder des Kolping-Leitungsteams am Freitagabend schick gemacht. Alle trugen eine glänzende, regenbogenfarbige Krawattenfliege und waren voll beschäftigt damit, die ankommenden Spielefans zu registrieren, sowie in der Küche beim Dekorieren der Willkommensgetränke oder mit dem Begrüßen der Gäste, die aus ganz NRW zu dieser Spielenacht eintrafen.

Wiebke Harwardt, von Beginn an dabei, erinnerte sich an die Anfänge im Jahr 2007: „Am ersten Abend erschienen damals nur elf Besucher. Trotzdem hielten wir daran fest, weiter zu machen. Inzwischen ist die Zahl auf mehr als fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern angewachsen.“ Selbst von Gesellschaftsspielen begeistert, kennt sie die Regeln fast aller gängigen Variationen auswendig, sogar des recht neuen und begehrten Agentenspiels „Codenames“.

Durch das Aufwärmspiel als hüpfende Maiskörner auf dem abendlichen Hof entstand bereits eine fröhliche Stimmung. Das Kennenlernen untereinander machte eine Art Bingo-Quiz auf spielerische Art möglich. Spiele-Nacht heißt es zu Recht: Wer von den ganz Tapferen bis in die frühen Morgenstunden aushielt, konnte sich je nach Bedarf auch mal zurück ziehen und in einer ruhigen Ecke neue „Spiellust“ tanken.

Abwechslung in die langen Stunden auf den Stühlen brachten auch eine Runde am Kicker oder am Billardtisch. Für einige Kinder waren auch Schlafplätze eingerichtet. Fruchtige Drinks an alle servierte auch Simone Seipel. Sie gehört zur Kolping-Jugend in Neuss, reiste aber für dieses Spiele-Nacht-Jubiläum auf direktem Weg aus Toulouse (Südfrankreich) an. Dort absolviert die Studentin an der Kölner Universität ein Teil ihrer Ausbildung. Sie gab lächelt zu: „Die Spielenacht lockt mich jedes Mal hierher - auch vor einem halben Jahr machte ich die gleiche lange Reise.“

Für welches Spiel wird sie sich entscheiden? „Ich denke, ich nehme „Zug um Zug“ - ein lustiges Spiel mit winzigen Waggons, da gibt es keine technischen Probleme und Verzögerungen.“ Ganz neu dabei war an diesem Abend Franziska Meyer. Ihre Freundin Sarah hatte sie eingeladen. An welchem Tisch sie mit wem zusammen ein Spiel ausbreiten wird? Die „Werwölfe“ kämen auch in Betracht.

Die acht Jüngsten hatten um 21 Uhr das Geheimnis beim Krimi-Spiel im ersten Stock schon gelöst, die Gruppe der Teenager versuchte ab 22.30 Uhr, einen „Mord“ aufzuklären. Für eine willkommene Unterbrechung der Spielzüge standen die Jubiläums-Geburtstags-Torte, viele Pizzas und andere Leckereien bereit.

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