Von der Garagenfirma zur expandierenden Fietz-Gruppe

Mit einem Fest zum 40-Jährigen bedankt sich Maryo Fietz bei Mitarbeitern und Weggefährten.

Von der Garagenfirma zur expandierenden Fietz-Gruppe
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Solche Selfmade-Geschichten aus Familienunternehmen sind immer wieder Grund zum Staunen: Mit rund 350 geladenen Gästen hat die Fietz-Gruppe am Freitagabend im Industriegebiet ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Und Geschäftsführer Maryo Fietz erinnerte aus diesem Anlass noch einmal an die Anfänge der Kunststofffirma in der elterlichen Garage in Müllersbaum.

Damals musste er seinen Vater Manfred mittags nach der Schule noch (nicht immer begeistert) an der Maschine ablösen. Über die erste eigene Halle in Hilgen-Heide führte der Weg der Firma Mitte der 1980er Jahre schließlich an den heutigen Stand im Industriegebiet. Und dort geht der Expansionskurs derzeit munter weiter.

Die beiden Gesellschaften Fietz und Fietz Automotive sind durch den Kauf der ERÜ Kunststofftechnik in Radevormwald 2011 zur Fietz-Gruppe gewachsen. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 18,5 Millionen Euro, in diesem Jahr soll er die 20-Millionen-Grenze erstmals überschreiten. Zudem wird es zum ersten Mal eine Konzernbilanz geben. Rund 180 Mitarbeiter finden derzeit in der Gruppe Beschäftigung.

Trotz der 2006 in Betrieb genommenen neuen Produktionshalle in Massiefen befindet sich der Standort laut Fietz schon wieder „am Anschlag“. Die Wiese, auf der am Freitag noch mit großem Festzelt, Wild-West-Kinderangebot und mehreren Essbuden gefeiert wurde, wird daher in absehbarer Zeit ihren eigentlichen Zweck als weitere Expansionsfläche erfüllen müssen. Besonders der Automotive-Bereich wächst und wächst: Mit einem Drittel gestartet, macht er heute schon rund 60 Prozent des Umsatzes aus.

20 Jahre nach dem letzten großen Firmenfest war dieser Erfolg für Maryo Fietz Anlass, sich bei Mitarbeitern, Freunden, Förderern und Partnern aus Banken, Versicherungen, IT-Branche und Feuerwehr zu bedanken. Die Spannbreite der Belegschaft reichte dabei vom 21-jährigen Simon Abele, der erst im September seine Ausbildung bei Fietz beginnt, bis zu Horst Zimmerbeutel (64), 1975 erster Mitarbeiter des Betriebs und bis heute dabei.

Die ab September insgesamt 18 Azubis bei Fietz sind im Übrigen ein weiterer Beleg für den Boom: „Die Rente mit 63 tut uns weh und hat dazu geführt, dass uns einige Mitarbeiter ungeplant frühzeitig verlassen haben“, sagt Fietz. Jetzt müssen dringend neue Fachkräfte her.

Der 2001 verstorbene Manfred Fietz konnte die Entwicklung der vergangenen Jahre nicht mehr erleben, aber seine Frau Elfriede. Sie stand schließlich mit auf der Bühne des Festzelts — als Zeitzeugin und Mitgestalterin einer atemberaubenden Selfmade-Geschichte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort