Verdächtiger Schläger nach Jahren verhaftet

Der Jugendliche soll einen Konditormeister im Juni 2015 berufsunfähig geschlagen haben.

Verdächtiger Schläger nach Jahren verhaftet
Foto: dpa

Rhein.-Berg. Kreis. Schwer verletzt — fast schon leichtfertig werden oft Opfer von Unfällen und Straftaten mit diesem Attribut versehen.Denn häufig verbergen sich hinter den Verletzungsmustern schwere bleibende Schäden an Körper und Seele.

So auch bei einem Opfer eines Kriminalfalles, der sich schon am 30. Juni 2015 in Bergisch Gladbach ereignet hatte. Ein Bensberger Konditormeister und Chocolatier war damals durch Faustschläge ins Gesicht schwer verletzt worden. Für den damals 29-Jährigen waren die Auswirkungen fatal: Der junge Mann verlor seinen Geschmacks- und Geruchssinn und ist seitdem auf einem Ohr taub. Seinen Beruf konnte er nicht mehr ausüben, der Familienbetrieb musste geschlossen werden. Und von dem mutmaßlichen Täter gab es bis zum Dezember des vergangenen Jahres keine Spur. Jetzt aber hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.

An dem Nachmittag im Sommer 2015 sprach der später Geschädigte eine junge Frau in einem Imbiss auf der Dolmanstraße an. Das erzürnte laut Ermittler offensichtlich den Freund der Frau — er habe den Bensberger mit Faustschlägen niedergeschlagen.

Die Polizei ermittelte über zwei Jahre in unterschiedlichsten Richtungen, ohne einen entscheidenden Hinweis auf den Täter zu erlangen. Doch vor wenigen Wochen wurde die Akte der schweren Körperverletzung erneut aufgerollt. Ein erfahrener Ermittler und eine junge Kommissaranwärterin fingen an, in Refrath Lehrer, Erzieher und Geschäftsleute zu befragen. Da es eine gute Personenbeschreibung gab, erhofften sich die Fahnder Hinweise auf den jugendlichen Schläger. Kurz vor Weihnachten ging ein entscheidender Hinweis bei der Polizei ein. Es ergaben sich Hinweise auf einen jungen Mann aus Köln, der zum Zeitpunkt der Tat als 17-Jähriger in Köln-Dellbrück gewohnt hatte. Die Ermittler konnten Bilder des Tatverdächtigen besorgen, um führten anschließend eine sogenannte Wahllichtbildvorlage mit Zeugen durch, die den Beschuldigten als Täter erkannten.

Das Amtsgericht Köln erließ einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Am Dienstag klickten die Handschellen in Köln-Deutz. Der junge Mann, sitzt nun in Untersuchungshaft. hmn/Red

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