Stadtmuseum Spielend durch die Kölner Geschichte

Dass Köln schon immer eine spielende Stadt war, zeigt ein 2000 Jahre altes Mühlespiel aus der Römerzeit, das bei Ausgrabungen am Kölner Rathaus gefunden wurde (Foto, l.). Zusammen mit Würfeln und Tierknochen bildet es den Auftakt zur neuen Sonderausstellung „Bretter, die die Welt bedeuten“ im Stadtmuseum, die bis zum 26. August in der Alten Wache die Besucher auf besondere Art und Weise durch die Stadtgeschichte führt.

Gezeigt werden Brett-, Würfel- und Kartenspiele aus dem Mittelalter, die beim Kölner Adel und gehobenem Bürgertum angesagt waren. Zu den edelsten Ausstellungsstücken gehört ein Schachspiel aus Elfenbein (Foto, r.), das aus den 1760er Jahren stammt und dem Erzbischof gehörte. Auch in Köln wurden Spiele hergestellt, das gilt für eine mittelalterliche Würfelproduktion am Heumarkt genauso wie später für die Spielkartenfabrik J.P. Bürgers. Zu den gezeigten Spielen zählt die Rheinreise, die ihre Spieler zu Sehenswürdigkeiten wie dem Kölner Dom mitnimmt. Ein Heinzelmännchen-Spiel ist ebenfalls in der gelungenen Schau zu sehen. Dazu kommt die dunkle Seite der Spielewelt mit Propaganda-Spielen der Nazizeit und militärischen Spielen, die Panzer und Soldaten mitten ins heimische Wohnzimmer katapultieren. Das Finale der Schau ist der digitalen Spielewelt und ihrer Messe Gamescom vorbehalten. Angelegt ist die Sonderausstellung wie ein Spielbrett. Zu ihr gehört auch ein Mitmachbereich, wo Spiele vom 19. Jahrhundert bis zur Jetztzeit getestet werden können (Foto, m.). Außerdem gibt es eine App, mit der man sich spielend mit dem Smartphone durch das Museum bewegen kann. Öffnungszeiten: Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr, Eintritt: fünf (ermäßigt drei) Euro. step Foto: Stephan Eppinger

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