Burscheid Stadtgespräch: So bleiben ältere Menschen fit am Steuer

Senioren-Union der CDU lädt Mittwoch ins Hotel Schützenburg ein. Ex-TÜV-Experte gibt Tipps für die Fahrkompetenz.

Burscheid: Stadtgespräch: So bleiben ältere Menschen fit am Steuer
Foto: Kästle/dpa

Burscheid. Die Senioren-Union der Burscheider CDU lädt für Mittwoch zum Stadtgespräch um 17 Uhr in das Restaurant Schützenburg an der Hauptstraße 116 ein und stellte die Frage: „Wie gefährlich sind Senioren am Steuer?“

Senioren blicken als Autofahrer oftmals auf eine lange, sichere Fahrpraxis zurück. Dennoch betrachten andere Verkehrsteilnehmer sie häufig als Risiko und fordern verpflichtende Eignungstests für die Fahrtüchtigkeit älterer Menschen, heißt es in der Einladung der Senioren-Union. Ist diese Einschätzung gerechtfertigt oder übertrieben, diese Frage soll Mittwoch während der Veranstaltung beantwortet werden.

Eine Annäherung liefern die Unfallauswertungen der Kreispolizei. Demnach sind Senioren kein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit in Rhein-Berg. Denn im Kreis gebe es dreimal so viele Senioren wie junge Erwachsene (18 bis 25 Jahre), aber die Zahl der Unfälle sei identisch. Und nicht nur für den Kreis gelte: Wenn junge Fahrer verunglücken, sind die Folgen insgesamt wesentlich schlimmer.

Denn Senioren verunglückten zwar überwiegend im Auto und seien auch meist schuld an den Unfällen, in die sie verwickelt sind, aber sie hätten auch die besseren Vermeidungsstrategien. So würden ältere Menschen konzentrierter und vorsichtiger fahren, nutzen vor allem bekannte Strecken und verzichteten auf überlastete Straßen und das Fahren bei Nacht. In der Summe fielen ihre Unfälle daher weniger dramatisch aus.

Dennoch sagen die Vertreter der Senioren-Union selbstkritisch: Natürlich sei es notwendig, weiter danach zu suchen, wie das Unfallrisiko insgesamt und damit auch das der Senioren weiter verringert werden könne. Nicht zuletzt auch, weil der Bevölkerungsanteil und der Führerscheinbesitz in dieser Altersgruppe in den kommenden Jahren wegen der demografischen Entwicklung noch zunehmen werden. Für derzeit bekannte altersabhängige Pflichtprüfungen hätte allerdings bisher in keiner internationalen Studie ein Sicherheitsgewinn ermittelt werden können. Es müssten andere Wege beschritten werden, um die Eigenverantwortung zu stärken und die Fahrkompetenzen von älteren Menschen am Steuer möglichst lange zu erhalten.

Klaus Rompe war beim TÜV Rheinland in Köln verantwortlich für den Bereich Verkehrssicherheit. Derzeit berät er verschiedene Organisationen zu Fragen der Verkehrssicherheit, Schwerpunktthema dabei ist die Sicherheit autofahrender Senioren. Er werde Mittwochabend im Hotel Schützenburg zu dem Thema berichten und dabei ausgehend von Verkehrsunfallstatistiken auf Handlungsempfehlungen eingehen.

Auch andere Gäste — nicht nur Menschen über 60 Jahre — seien willkommen. hmn/Red

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