Herbert Hamacher: "Wir müssen die Kräfte bündeln"

Der Chef von City-Marketing, Herbert Hamacher, fordert eine bessere Vermarktung für Köln.

Köln. Bergischer Volksbote: Herr Hamacher, Sie sind neuer Vorstandsvorsitzender von City-Marketing. Wassind Ihre wichtigsten Ziele?

Herbert Hamacher: Ein wichtiges Ziel ist, jetzt alle Beteiligten an einenTisch zu bringen. Dazu zählen die Politik genauso wie die Messe, der Flughafen,die Medien oder Köln-Tourismus. Wir müssen die Kräfte bündeln, um Kölnvoranzubringen und um etwas Großes entstehen zu lassen, auch wenn das angesichtsder aktuellen Haushaltslage nicht ganz einfach ist. Das zweite Ziel ist dieEinrichtung einer Stadt-Marketing-Gesellschaft, die wichtige Themen aufnehmenund umsetzen kann.

Hamacher: Da muss das Zusammenspiel von Politik und Privaten funktionieren.Themen gibt es ja genug, sie müssen über so eine Gesellschaft nur gebündeltwerden. Das gilt zum Beispiel bei Aktionen, die rund um Großereignisse wie dieGay Games oder die Gamescom gestartet werden.

Hamacher: Hier laufen im Moment die Gespräche. Wir wollen fünf bis sechs derLeitmessen in die City holen. Dazu zählen zum Beispiel die Anuga, die Möbelmesseund die Gamescom. Bei Fachmessen ist es auch wichtig, die Besucher in dieInnenstadt zu bringen. Dazu zählt ein entsprechendes Angebot in der City, aberauch ein Shuttle, mit dem die Messebesucher problemlos ihr Ziel erreichenkönnen.

Hamacher: Wir haben das nie aus den Augen verloren und wurden dabeiinsbesondere vom bisherigen Wirtschaftsdezernenten Norbert Walter-Borjans aufeine sehr dynamische Art und Weise unterstützt. Das müssen wir jetzt fortsetzen.Wichtig ist ein einheitlicher Auftritt nach außen. Die Stadt ist ja sehrattraktiv, aber im Umland wissen das nur wenige.

Das ist auch Teil der Arbeitvon "K100", einer Gemeinschafts-Initiative von Galeria Kaufhof und der KölnerWirtschaftsförderung. Wir versuchen in einem Umkreis von 100 Kilometern um Köln,das Positive nach außen zu tragen. Man muss den Leuten in Koblenz, Aachen,Wesel, Olpe und Düsseldorf sagen, was Köln zu bieten hat. Das gilt für dieMuseen und Galerien genauso wie für besondere Einkaufsstraßen wie die Ehren-oder die Mittelstraße.

Hamacher: Die Höhe der Parkgebühren ist nicht entscheidend. Wichtiger ist,dass es ausreichend Parkplätze gibt und die Leute so die City auch erreichenkönnen. Der Glaube, dass die Besucher Vororte anfahren und dann mit der Bahn indie Innenstadt kommen, ist falsch. Wir brauchen zusätzliche Parkmöglichkeitenzum Beispiel an der Messe oder an der Arena.

Wichtig ist dabei ein Konzept, wiedie Menschen von dort an ihr Ziel kommen. Das wäre zum Beispiel möglich, wennder Parkschein direkt als Fahrschein verwendet werden kann. Außerdem muss manden Besuchern zeigen, wie man von dort mit den bereits bestehendenVerkehrsmitteln in die Innenstadt kommt. Auch der Einsatz von Shuttlebussen wäredenkbar.

Hamacher: Hier müssen wir dringend handeln. So sind zum Beispiel die Brückennicht gleichmäßig ausgelastet, weil die Autofahrer mögliche Alternativen nichtkennen. Das bedeutet dann lange Staus auf der Deutzer Brücke, während auf derSeverinsbrücke nur wenig los ist. Das muss durch ein effektives Leitsystemverändert werden. Ärgerlich ist auch, dass ich immer wieder Menschen treffe, diein der Schildergasse stehen und den Weg zum Dom suchen. Da gibt es keineHinweisschilder, wie dies in anderen Städten längst der Fall ist.

Hamacher: City-Marketing ist es gelungen die Innenstadt wieder attraktiver zumachen. Die Aktionen zu den offenen Sonntagen haben genauso gut funktioniert wiedie Shopping-Nights oder die Idee, "Köln spielt" in die City zu holen. Daranmüssen wir weiter arbeiten und dabei vor allem auf Qualität achten.

Hamacher: Bei den Gay Games wollen wir mit Aktionen die Gäste willkommenheißen. Am 6. August steht die nächste Shopping-Night an und zur Photokina habenwir ein großes Event geplant. Da sind Details im Moment aber noch offen. DieAktionen zu "Köln spielt" wird es wieder geben, in diesem Jahr im Zusammenspielmit der Messe "Kind & Jugend".

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