So wird der Garten fit für den Herbst

Gärtnerin Nicole Steinbach gibt Tipps für den heimischen Garten — von der Rasenpflege über bunte Herbststauden bis zum Frostschutz und Tulpenzwiebeln.

Burscheid/Rhein.-Berg. Kreis. Schon an vielen Laubbäumen und Sträuchern haben sich die Blätter bunt gefärbt. Die Temperaturen sinken und die Tage werden kürzer. Der Herbst steuert nun seinem Höhepunkt zu. Im heimischen Garten gibt es jetzt jede Menge zu tun.

Zu den Dingen, die erledigt werden müssen, gehört zum Beispiel das Entfernen des herunterfallenden Laubs im Garten. „Dieses kann auch genutzt werden, um Rosen an zu häufeln. Damit schützt man die empfindlichen Veredlungsstellen, die direkt über dem Boden liegen. Dazu kann man auch Mulch verwenden. Außerdem können Rosen jetzt moderat zurückgeschnitten werden, der Hauptschnitt erfolgt aber im Frühjahr“, sagt Nicole Steinbach vom Florhof in Bergisch Gladbach.

Zurückschneiden kann man jetzt im Herbst auch Stauden. „Sobald das Laub gelb oder braun wird, sollte man aktiv werden. Stauden können jetzt im Oktober zudem geteilt werden, wenn sie zu groß geworden sind oder wenn man dem Nachbarn eine Freude machen möchte“, erklärt Steinbach. Beim Rasen rät sie jetzt zum Düngen mit einem Herbstrasendünger. „Dieser enthält als Nährstoff Kalium. Das stabilisiert die Zellwände der Pflanze. So bereitet man diese auf den ersten Frost vor und schützt sie vor Infektionen durch Pilze. Dieser Dünger ist auch bei Rosen und Obststräuchern wie Johannis-, Stachel- oder Himbeeren einsetzbar. Das stärkt diese für das kommende Jahr.“

So wird der Garten fit für den Herbst
Foto: Doro Siewert

Beim Rasen kann man, wenn die Temperaturen mit 15 bis 18 Grad noch moderat bleiben, bis Mitte Oktober mähen. „Aktuell wächst der Rasen noch relativ schnell und wir hoffen ja auf einen schönen Altweibersommer. Ab acht Grad stoppt der Pflanzenwuchs im Garten. Deshalb verzichtet man im Gegensatz zu den Zimmerpflanzen im Winter aufs Düngen.“

Ernten kann Hobbygärtner aktuell noch ganz klassisch Äpfel und Birnen. Dazu kommen späte Himbeeren und die letzten Tomaten. Angesagt sind im Herbst verschiedene Kohlsorten wie Weiß-, Rot- und Rosenkohl sowie Wirsing. Erst jetzt sät man den im Winter sehr beliebten Feldsalat. „Außerdem ist nun eine gute Zeit, um Gewürze und Kräuter wie Staudenbasilikum, Thymian, Bohnenkraut oder Rosmarin im Garten abzuschneiden, um es zu trocknen oder einzugefrieren“, sagt Steinbach.

Bei den Herbststauden, die jetzt in den Garten gepflanzt werden, ist die Vielfalt inzwischen sehr groß. „Da gibt es heute weit mehr als nur Heide. Unter ‘Herbstzauber“ fasst man buntblättrige Stauden zusammen, die es in den verschiedensten Farben gibt. Dazu gehören beispielsweise die Purpurglöckchen, deren Farbpalette von Lila und Rosa über Orange bis zu Grün reicht. Bei der Fetten Henne gibt es inzwischen 15 verschiedene Arten von Gelb über Grün bis zu Rost und Braun. Damit kann man wirklich schöne Farben im Herbst in den Garten bringen.“.

Auch bei der Heide gibt es viele Varianten wie die Sommerheide, die jetzt blüht, und die Winterheide, die von Ende November bis zum März sich in schönen Farben präsentiert. Gepflanzt werden aktuell auch Stiefmütterchen und Hornveilchen, die bis Mitte Mai die Gärten bereichern. „Auch Alpenveilchen sind wegen der höheren Temperatur nun auch hierzulande beliebt. Sie bekommen immer wieder neue Blüten und verkraften auch Minustemperaturen. An ihnen hat man lange Freude.“

In die Erde kommen außerdem Blumenzwiebeln von Tulpen, Narzissen, Schneeglöckchen, Krokussen, Zierlauch und Märzenbecher. Bei den Kästen kann man auch unten bereits die Zwiebeln in die Erde tun und oben dann zum Beispiel Heide pflanzen. Zwiebeln sind von Mitte September bis Anfang Januar setzbar“, erläutert Steinbach.

Etwas aufpassen in Sachen Frost sollte man bei Pflanzen, die auf dem Balkon oder der Terrasse in Töpfen stecken. „Da sind Pflanzen, die sonst absolut winterhart sind, deutlich empfindlicher, da sie anders als im Beet keinen Schutz vor Frost haben. Hier empfiehlt es sich, die Töpfe mit Noppenfolie zu umwickeln. Die oberirdische Pflanze selbst braucht keinen Schutz, die schafft auch Minustemperaturen.

Anders ist dies bei Rosenstämmchen. „Im Vergleich zu den normalen Rosen liegt hier die Veredlungsstelle weiter oben. Daher sollte man die Krone zurückschneiden und dann eine Frosthaube über die Pflanze ziehen.“ Eine Lieblingspflanze hat Nicole Steinbach im Herbst nicht: „Alles hat seinen Reiz, toll finde ich die große Bandbreite an Pflanzen, die es inzwischen bei uns im Herbst gibt.“

Und wer seinen gefiederten Besuchern im Garten noch eine Freude bereiten möchte, kann im Herbst ein größeres oder kleineres Vogelhäuschen kaufen und im Garten aufstellen.

Service: Florhof Gärtnerei, Weidenbuscher Weg 35B, Bergisch Gladbach

gartenbau-steinbach.de

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