Schwerer Unfall: Wird Trasse doch als gefährlich bewertet?

Eine Rennradfahrerin hat sich bei einem Zusammenstoß mit einem Kind in Kuckenberg ein Bein gebrochen und liegt in einer Klinik.

Schwerer Unfall: Wird Trasse doch als gefährlich bewertet?
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Ein Unfall mit einer schwer verletzten Frau auf dem Panoramaradweg könnte die aktuelle Diskussion um die Schülerbeförderung in Burscheid zu einer neuen Bewertung bringen. Wie berichtet, gab es bislang aus polizeilicher Sicht keine signifikanten Auffälligkeiten auf der Strecke. Das galt insbesondere für Straftaten, aber auch für die Betrachtung der Verkehrssituation.

Zwar wird in der Kreispolizeibehörde in Bergisch Gladbach auf Antrag der Evangelischen Landeskirche an einem entsprechenden Gutachten aktuell noch gearbeitet. Doch schien eine negative Beurteilung, dass die Trasse als Schulweg ungeeignet ist, bislang eher ausgeschlossen. Denkbar ist, dass diese vorläufige Einschätzung nun kippt. „Das aktuelle Unfallgeschehen fließt natürlich in unsere Bewertung ein“, sagt Polizeisprecher Peter Raubuch.

Der aktuelle Unfall, der sich erst mal ohne das Einschreiten von Polizei und Ärzten ereignet hat, geschah am Mittwoch in der Mittagszeit. Laut Polizei war dabei eine 55-jährige Rennradfahrerin auf der Balkantrasse in Höhe Kuckenberg mit einem Kind auf einem Skateboard zusammengestoßen. Die Frau konnte offenbar noch die Personalien mit der Oma des Kindes austauschen, musste danach aber ein Krankenhaus aufsuchen und liegt nun dort — mit einem Beinbruch. Erst der Bruder der betroffenen Leverkusenerin schaltete am späten Mittwoch die Polizei ein und meldete sich auf der Wermelskirchener Wache. Erst im Nachhinein konnte dadurch die Unfallanzeige aufgenommen werden.

Die Polizei sucht nun die beiden weiteren Unfallbeteiligten. Oma und Enkelin werden gebeten, sich direkt mit dem Sachbearbeiter des Verkehrskommissariates in Wermelskirchen unter der Rufnummer 0 21 96/941 838 in Verbindung zu setzen.

Es ist nicht der erste Unfall dieser Art auf der Balkantrasse in Burscheid. Erst zweieinhalb Monate ist es her, genau am 8. Mai, dass eine 70-jährige Fußgängerin in Höhe des Burscheider Bades von einem Radfahrer angefahren und am Kopf verletzt worden war. Der Mann aus Solingen hatte sich nach dem Unfall um die Seniorin aus Burscheid gekümmert. Er brachte sie nach Hause und hinterließ auch seine Personalien. Erst der Sohn der Frau rief dann einen Rettungswagen. Die schweren Verletzungen der Frau mussten in einer Klinik behandelt werden.

Nicht unerheblich ist im Zusammenhang mit der Diskussion über die Bewertung der Sicherheit wohl auch, dass die Polizei zurzeit eine vorbeugende Aufklärungs-Aktion auf der Trasse durchführt, unter dem Motto: „Gemeinsam auf der Trasse! Aber sicher!“ Auftakt hierzu war am Dienstag in Remscheid. Auch nach Burscheid wollen die Beamten zu einem späteren Zeitpunkt kommen.

„Wir bemerken die Beliebtheit der Trasse auch in unserer Statistik“, sagt Ulrich Schramm, Leiter Verkehrsprävention der Kreispolizeibehörde. „Wir sind natürlich froh, dass die Radfahrer jetzt einen Bereich haben.“ Dennoch komme es durch das Aufeinandertreffen von Radlern, Fußgängern, Hundebesitzern und Skatern schon mal zu Problemen — und auch zu Unfällen wie in Burscheid.

Update 18. Juli, 11.55 Uhr: Die 62-jährige Oma aus Burscheid und ihre 13-jährige Enkelin aus Leichlingen haben sich mittlerweile bei der Polizei gemeldet und wurden vernommen. Nach den Aussagen beider hat sich das junge Mädchen erschrocken, da die 55-jährige Radfahrerin von hinten an die beiden herangefahren war und dann mehrfach ihre Fahrradklingel benutzt hatte. Die 13 Jährige sei daraufhin von ihrem Skateboard gesprungen, das Brett wurde dadurch nach hinten geschleudert und hatte die Radfahrerin getroffen. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

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