Schulpolitik: Vor der Synode 2014 legt die Kirche sich nicht fest

Weichenstellungen für eine Veränderung der Burscheider Schullandschaft sind erst danach möglich.

Burscheid. Wann immer das Gespräch auf eine Veränderung der Burscheider Schullandschaft kommt, fällt der Blick auf die rheinische Landeskirche als Trägerin der Evangelischen Realschule. Erst gestern erreichte Oberkirchenrat Klaus Eberl, Leiter der Abteilung Bildung im Landeskirchenamt, wieder eine Mail von Bürgermeister Stefan Caplan. Doch in Düsseldorf wird es vor der Landessynode im Januar 2014 keine Weichenstellung geben.

„Es sind schon konzeptionelle Überlegungen angestellt worden und wir werden jetzt sicher noch mal neu mit der Stadt ins Gespräch gehen“, sagt Eberl. Aber eine präjudizierende Entscheidung der Kirchenleitung vor und ohne Beteiligung der Synode als oberstem Leitungsgremium werde es nicht geben.

Der landeskirchliche Haushalt befindet sich bereits im strukturellen Defizit. Und die Finanzprognose geht aufgrund der demografischen Entwicklung von weiteren Rückgängen beim Kirchensteueraufkommen aus.

Zwar wurde den zehn landeskirchlichen Schulen zwischen 2006 und 2012 schon eine Reduzierung der Zuschüsse von acht auf vier Millionen Euro jährlich verordnet. Doch die Aufgabenkritik quer durch alle landeskirchlichen Bereiche wird unvermindert fortgesetzt. Der Synode soll Anfang kommenden Jahres ein Gesamtsparpaket vorgelegt werden, das die Finanzprognosen bis 2022 berücksichtigt. „Da wird natürlich gerungen“, sagt Eberl. „Und der Bildungsbereich ist der teuerste Bereich.“

Erst wenn geklärt ist, unter welchen finanziellen Rahmenbedingungen es überhaupt mit den Schulen der Landeskirche weitergeht, gibt es daher aus Sicht der Landeskirche auch eine Basis für konkrete Verhandlungen mit der Stadt.

Dabei ist Eberl der Handlungsdruck in Burscheid durchaus bewusst: „Zu geringe Anmeldezahlen an der Hauptschule habe ich spätestens für das nächste Jahr erwartet. Aber so gut die Arbeit der Hauptschulen auch ist, die Eltern meinen, dass ihre Kinder dann keine beruflichen Perspektiven mehr haben.“

Dennoch ist klar: Die Probleme für das Schuljahr 2013/14 sind mit der Kirche nicht zu lösen. Und für alle schulpolitischen Fragen danach muss die Stadt sich in Geduld üben. Viele Handlungsalternativen hat sie derzeit nicht.

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