Realschüler: Dem Traumberuf ein Stück näher

Von den 82 Entlassschülern dieses Jahres haben 36 die Qualifikation für die Oberstufe in der Tasche.

Burscheid. „Uns reichts. Mehr Bildung wäre arrogant.“ Das war das Motto der zehnten Klassen in der letzten Woche vor der Zeugnisvergabe. Mit diesem Zitat begann die Rektorin Angelika Büscher verschmitzt lächelnd ihre Eröffnungsrede vor den 82 Absolventen, die zuvor an einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche teilgenommen hatten.

Bei der Interpretation des Mottos war der Rektorin wichtig anzumerken, dass die Schüler zwar eine gute Schulbildung erhalten hätten, die „Bildung aber nicht in der Schule aufhört, sondern das ganze Leben weitergeht“. Das betonte auch die stellvertretende Bürgermeisterin Ute Hentschel, die sich unter den Gästen der prall gefüllten Aula befand. Neben ihr fanden sich Lehrer, Eltern, Verwandte und ehemalige Schüler ein, um den Abschluss gemeinsam zu begehen. Sichtlich gerührt wünschte sie „Unterstützung und Beistand“, und bezeichnete die Zeit nach dem „erreichten Etappenziel“ als Wagnis und neuen Weg.

Die beiden Schülersprecher Thomas Pelger und Rajif Ghandi bezeichneten ihren Abschluss als Lohn für die vergangenen Jahre. Lautes Gelächter und tosenden Applaus erntete der 18-jährige Rajif für seine Bemerkung, sie alle seien als kleine, unschuldige Kinder auf die Schule gekommen und würden diese nun als „mit allen Wassern gewaschene“ Erwachsene wieder verlassen.

Rajif ist einer von 36 Schülern, die einen Realschulabschluss mit Qualifikation für das Gymnasium erreicht haben. Er kann jetzt das Abitur in Angriff nehmen und seinem Traumberuf als Regisseur ein Stückchen näherkommen.

Weitere 40 Schüler schafften den normalen Realschulabschluss und sechs Schüler beendeten ihre Schulzeit mit einem Hauptschulabschluss.

Die Klassenlehrer der Stufe wussten anschließend auf der Bühne von den unterschiedlichsten Berufsvorstellungen ihrer Schüler zu berichten. Die Wünsche reichten vom Kfz-Mechaniker über den Bankkaufmann bis hin zum Tierarzt. Auch der Beruf des Lehrers durfte nicht fehlen.

Natürlich wurde die eine oder andere Anekdote erzählt und in Erinnerungen geschwelgt. Die Klassenfahrten waren immer ein Highlight und öfter mit kuriosen Erlebnissen gespickt, wie beispielsweise einem fast verpassten Rückflug von Italien nach Deutschland oder einem beinahe verursachten Waldbrand.

Insgesamt äußerten sich die Lehrer positiv über das Arbeits- und Sozialverhalten der meisten Schüler, obgleich es auch einige unschöne Zwischenfälle gegeben haben soll. Schließlich wurde jeder Schüler aufgerufen, sein Zeugnis entgegenzunehmen. Anschließend posierte jede Klasse mit ihren frisch erworbenen Zeugnissen vor der Kamera.

Nicht fehlen durften die Ehrungen, bei denen die Schüler entweder für ihr herausragendes Arbeits- und Sozialverhalten oder als beste Absolventen geehrt und mit kleinen Präsenten sowie zusätzlichen Urkunden ausgestattet wurden.

Für einen musikalischen Beitrag sorgte Vanessa Venditti mit einer Coverversion des Hits „Run“ von Leona Lewis. Die Schülerin der gerade verabschiedeten Stufe war schon schon mehrfach singend bei Schulveranstaltungen aufgetreten. Als Abrundung des festlichen Vormittags gab es einen Sektempfang, der vom Förderverein gesponsert wurde und den Schülern die Gelegenheit bot, mit ihren ehemaligen Lehrern und Mitschülern in entspannter Atmosphäre das Erreichen ihres Etappenziels zu feiern.

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