Professioneller Clip soll Jugend für die Feuerwehr begeistern

Die Freiwilligen Helfer sorgen sich um ihre Zukunft. Deshalb greift man jetzt auch zu einem Werbefilm über die Jugendarbeit.

Professioneller Clip soll Jugend für die Feuerwehr begeistern
Foto: DS

Burscheid.Am vergangenen Freitag stand das Ehrenamt im Mittelpunkt bei der Wahl der Burscheiderin des Jahres. Im Vorfeld der Verleihung erläuterte Bürgermeister Stefan Caplan, dass die Veranstaltung auch dafür gedacht sei, klar zu machen, „wie sehr wir die Bedeutung des Ehrenamts schätzen“. An die Besucher im Haus der Kunst appellierte er: „Machen Sie bitte weiter so!“

Vom „Kitt der Gesellschaft“ ist oftmals die Rede, wenn es um jene Helfer geht, die sich regelmäßig für andere einsetzen, ohne einen Cent dafür zu sehen. Zumeist sind sie in Vereinen aktiv — und leider werden sie von vielen für ihr Engagement belächelt. Dabei wird häufig übersehen, dass auch Kommunen Leistungen vorhalten müssen, deren Kosten auf die Gemeinschaft abgewälzt werden müssten, wenn sie nicht von Ehrenamtlern geleistet werden. Ein Paradebeispiel dafür ist die Freiwillige Feuerwehr Burscheid. „Die meisten sehen den Notruf als etwas Selbstverständliches an und wissen gar nicht, dass wir freiwillige Helfer sind“, erläutert Jens Knipper, Sprecher der Burscheider Feuerwehr. Dass sei ja auch kein Problem — wenn nicht gerade jene Helfer mit erheblichen Nachwuchsproblemen zu kämpfen hätten. Erst kürzlich hatten noch fünf junge Kräfte, die aus der Jugend kamen, der Feuerwehr den Rücken gekehrt. „Die Interessen sind heute andere“, vermutet Knipper. Und niemand wolle sich mehr so binden, wie das früher einmal gewesen sei. Auch so genannte Quereinsteiger, die für die Feuerwehr ausgebildet seien, kämen kaum noch. Und wenn jemand „frisch“ in die Feuerwehr komme, brauche er etwa fünf Jahre, um ein gestandener Feuerwehrmann zu sein. Zwar sei die Entwicklung noch nicht dramatisch, doch sei die Tendenz erkennbar.

Um gegenzusteuern, hat die Feuerwehr jetzt einen professionellen Clip ihrer Jugendarbeit via Homepage auf Facebook vernetzt. „Wir versuchen das mal“, sagt Knipper. Die Zahlen von etwa 1000 Nutzern, die das Video in einer Woche gesehen haben, seien zumindest ein Signal, dass man womöglich über diesen Kanal an die gewünschte Zielgruppe komme.

Geschnitten wurde das 20-stündige Filmmaterial von Feuerwehrmann Philipp Thiel, der sich professionell mit der Materie auseinandersetzt. Herausgekommen ist ein attraktiver Film über die Aktivitäten der Jugend — teilweise auch kameratechnisch anspruchsvoll in Szene gesetzt. Und natürlich: komplett ehrenamtlich geleistet.

www.facebook.com/philipp.thiel.7/videos/1683842388347027/

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