Planungen für Historische Mitte können starten

Der Stadtrat stellt für den Bereich südlich des Doms rund 5,4 Millionen Euro bereit.

Köln. Die Planungen für den Neubau der Historischen Mitte mit neuem Kölnischen Stadtmuseum und neuem Verwaltungsgebäude für das Römisch-Germanische Museum werden aufgenommen und mit 5,4 Millionen Euro finanziert. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen. Die Stadt will gemeinsam mit der Hohen Domkirche den gesamten Bereich südlich des Doms zwischen Roncalliplatz, Am Hof sowie Kurt-Hackenberg-Platz neu gestalten.

Nach dem geplanten Abriss des heutigen Kurienhauses sowie des jetzigen Verwaltungsgebäudes des Römisch-Germanischen Museums ist die Errichtung eines neuen Gebäudeensembles mit einer Bruttogrundfläche von rund 19 000 Quadratmetern für das Kurienhaus der Hohen Domkirche (Archiv, Bibliothek, Rendantur), das Kölnische Stadtmuseum sowie das Verwaltungsgebäude des Römisch-Germanischen Museums vorgesehen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigt sich überzeugt: „Mit dem Projekt ,Historische Mitte Köln’ eröffnet sich die einmalige Chance für die Stadt, einerseits die städtebauliche Situation rund um den Dom und an der Via Culturalis in erheblichem Maße aufzuwerten und gleichzeitig die Kölner Museumslandschaft inhaltlich, wirtschaftlich und baulich entscheidend zu verbessern. Solche Chancen, ein solches Großprojekt gemeinsam mit der Hohen Domkirche zu realisieren, gibt es nur einmal. Deshalb ist es jetzt richtig, das Projekt engagiert weiterzuverfolgen.“

Der Ratsbeschluss beinhaltet erste Planungen einschließlich der Entwurfsplanung. Im Anschluss sind eine Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie europaweite Ausschreibungen für weitere Fachplaner sowie die technischen Gewerke notwendig, bevor der tatsächliche Baubeginn erfolgen kann. Der städtische Anteil an den Bruttogesamtbaukosten wird mit rund 115 Millionen Euro kalkuliert. Eine vergleichende Nutzwertanalyse von Neubau- und Sanierungsvariante für das Kölnische Stadtmuseum hinsichtlich Kosten, Zeit und Qualität hat ergeben, dass der Neubau weniger kosten würde als eine Sanierung, die mit 119,1 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Der beschlossene Neubau kann zudem schneller und nach neuesten technischen Anforderungen umgesetzt werden. Hinzu kommt der eindeutige Lagevorteil für das Stadtmuseum, das direkt in das Herz der Innenstadt an prominenteste Stelle ziehen würde.

Entschieden hat der Rat auch über die Organisationsform für die Projektpartnerschaft zwischen Stadt und dem Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln. Die Politik ist der Empfehlung der Verwaltung gefolgt und hat beschlossen, eine Bauherrengemeinschaft in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu gründen. Zudem wird eine vorberatende Lenkungskommission „Neubau Historische Mitte“ eingerichtet. Basis für die Ratsvorlage ist der Wettbewerbsentwurf des Büros Staab Architekten, der 2016 den ersten Preis im architektonischen Realisierungswettbewerb „Historische Mitte Köln“ erhalten hatte. Der Siegerentwurf wurde seitdem gemeinsam mit allen Projektbeteiligten umfangreich überarbeitet, vertieft und weiterentwickelt — basierend auf den Empfehlungen der Jury und Forderungen aus dem politischen Raum folgend.

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