Neuer Boden als Herausforderung

Der RBS Burscheid sucht für seine Sportart Bosseln neue Mitspieler und hat dafür auch die Trainingszeiten geändert. Am 7. Juli gibt es ein großes Turnier in Hilgen.

Burscheid. In der Sportart Bosseln gibt es zwar auch erfolgreiche Asse und Könige, aber nur als Bezeichnung für die Mitspieler, deren halbrunde Bossel im offiziellen Wettkampf die meisten Punkte erreichte.

Neuer Boden als Herausforderung
Foto: Doro Siewert

Am Freitagabend bemühten sich elf Herren vom RBS Burscheid daher, den Schwung ihrer Arme und ihre Wurftechnik fit zu halten oder wenn möglich zu steigern. Schließlich stellt der renovierte Boden in der Turnhalle Ösinghausen für die Spieler neue Herausforderungen dar. Das geölte Gleiten der Bosseln auf der alten, versiegelten Fläche ist nun Vergangenheit. Die neue Norm für Hallenböden heißt: Keine spiegelblanken Bahnen mehr. Die allgemeine Unfallquote (gleich bei welcher Sportart) war wohl zu hoch.

Dafür müssen die Bosseln jetzt mit mehr Kraft über die insgesamt 16 Meter langen Bahnen geschickt werden, wenn sie die Daube erreichen wollen. Außerdem wies die Übungsleiterin Giovanna Lombardo auf eine weitere Änderung hin: „Die Spielfeld-Linien für die einzelnen Sportarten sind nicht mehr im Boden fest eingebaut, sondern durch Kunststoff-Streifen markiert.“

Multitalent Lombardo engagiert sich seit Anfang diesen Jahres nun auch in diesem Sportbereich. Der Trainingsabend war als Anreiz geplant für Interessenten aus der Umgebung, die beim Zuschauen Appetit auf die Sportart Bosseln hätten bekommen können. Auch die Vorverlegung der Trainingszeit auf 17.30 Uhr in diesem Jahr brachte noch nicht die erhoffte Wirkung. Es fand sich leider kein Gast ein. Max Winter, als Ehrenvorsitzender und Alterspräsident selbst noch aktiver Bosseler, hätte sich über eventuelle Nachwuchs-Besucher sehr gefreut.

Nun bleibt als nächste Gelegenheit das große Turnier am 7. Juli in der Max-Siebold-Halle in Hilgen. Dort werden sich sechs Mannschaften aus der näheren Umgebung sowie ein Team aus Dormagen messen.

Mit dem friesischen Bosseln hat die Sportart in Ösinghausen allenfalls den Namen gemein. Das Hallenbosseln erinnert von der Spielidee an das beliebte Eisstockschießen und hat seinen Platz als Sportart im Behinderten- und Rehasport. Die Bosselmannschaft des RBS Burscheid spielt in der höchsten Liga: der Landesliga. Dort sind 15 Mannschaften aus NRW aktiv. In Burscheid ist die Sportart Bosseln schon seit Anfang der 70er Jahre ein festes Programm.

Das Spielgerät wiegt bei den Männern 4,5 Kilogramm. Ziel ist es, die Bossel über die 16 Meter lange und zwei Meter breite Bahn in das vier Meter lange Zielfeld zu befördern. Dort befindet sich die Daube, ein roter Holzwürfel, an den die Spielgeräte nah gespielt werden.

Am Ende jeder Partie erhält die Bossel, die sich am nächsten an der Daube befindet, zwei Punkte, jede weitere im Zielfeld einen Punkt. Das Wegschießen gegnerischer Spielsteine ist erlaubt. Eine Mannschaft besteht aus drei Spielern und einem Spielführer. Von ihm bekommen seine Kameraden gute Tipps, auf welcher Linie ein „Treffpunkt Bossel mit Daube“ am ehesten Erfolg verspricht.

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